Kreta 1974 – Teil 2

Es war schon recht interessant und spannend, zuzuschauen, was die Jungs in der Werkstatt mit unserem Tank anstellten. Sie bauten ihn aus, ließen das bisschen Restbenzin in einen Eimer ab, füllten den Tank mit Wasser und begannen zu schweißen. Ich hatte Bedenken, aber sie wussten offensichtlich gut, was sie da taten. Fast im Handumdrehen war der Tank wieder eingebaut und selbst das Benzin wieder eingefüllt, wir würden also problemlos zur Tankstelle kommen. Der größte Überraschungseffekt kam allerdings erst dann: 200 Drachmen sollte das Ganze kosten. Wenn ich mich an den damaligen Umrechnungskurs noch einigermaßen erinnere, waren das ca. 25 deutsche Mark.
Ein wenig weiter oben deutete ich es schon an … es sollte nicht das letzte Problem mit diesem schönen Wagen sein.

PicturesKJ/Jannis2.jpgWir „wohnten“ in diesem Jahr auf dem Dach des kleinen Betonhäuschens am Hafen von Kókkinos Pýrgos. Dort gab es ein wenig Schatten durch Bäume, und es war damals einfach unsere Gewohnheit, unter freiem Himmel zu schlafen. Allerdings kam die Liebe hier in der Regel zu kurz, es war doch zu öffentlich. Na ja, es gab ja noch andere Möglichkeiten. Wieder einmal bedaure ich sehr, dass ein Foto, dass Helga und Brigitte beim Sonnenbaden im (züchtigen) Bikini auf eben diesem Dach zeigt, offensichtlich im Nirwana meiner geregelten Unordnung verschwunden zu sein scheint.

Kókkinos Pýrgos und Jannis‘ Taverne blieben in diesem Jahr unser Stammquartier (dass die beiden Herren nicht wirklich Gitarre spielen konnten, sieht der Kenner wohl auf den ersten Blick).

Wir unternahmen viele Ausflüge in die Umgebung, nach Festós, Mátala, Agía Triáda, Plakiás, Chóra Sfakíon etc.

Wir klapperten also den ganzen Süden fast systematisch ab. Bis der BMW eines Morgens plötzlich nicht mehr willens war, anzuspringen. Er war zwar ein Superauto, aber für kretische Verhältnisse offensichtlich nicht so ganz das Richtige.
Erste Diagnose: Die Batterie war leer … Na, es gab doch in Timbáki auch dafür eine Werkstatt.