Literatur

Sicherlich muss sich derjenige, der sich Kreta nähern will, nicht vorher eingehend schulen. Für das Verständnis der Insel und ihrer Bewohner überall da, wo sie sich noch nicht ganz dem Tourismusgeschäft ergeben haben, ist es aber durchaus empfehlenswert, schon vor dem Urlaub das eine oder andere von oder über Kreta zu lesen (auch wenn hier meist ein Kreta dargestellt wird, das faktisch heute kaum noch existiert).

Deshalb hier ein paar Literaturhinweise:

Bryans, Robin: Kreta
Prestel Verlag, 4. Aufl. 1979 (eigentlich mehr eine Reisebeschreibung, nur theoretisch auch als Führer verwendbar).

Kästner, Erhart: Kreta
Insel Taschenbuch (teilweise ein klein bisschen schwülstig, aber unbedingt lesenswert).
Man darf und soll über Kästner wissen, dass er während der deutschen Besatzung als Soldat auf Kreta herumstreifte und es ihm gelang, ein idyllisches Kreta unter Ausklammerung des Krieges zu schildern. Wie man das nun für sich selbst bewertet, bleibt jedem selbst überlassen.

Kazantzakis, Nikos: Alexis Sorbas, Rowohlt Taschenbuch (bestens durch den Film bekannt, aber ich finde das Buch trotz Anthony Quinn besser!).

Kazantzakis, Nikos: Freiheit oder Tod
Rowohlt Taschenbuch (Roman aus dem Befreiungskampf gegen die Türken, ein bisschen viel „Blut und Boden“, aber lesenswert).

McNeil Doren, David: Wind auf Kreta
Efstathiadis Publ., Athen (die Beschreibung eines „Aussteigerlebens“ auf Kreta).

Prevelakis, Pantelis: Chronik einer Stadt (über Réthymnon)
Suhrkamp Verlag, leider vergriffen (unerläßlich zum Verständnis dieser Stadt, auch wenn vieles heute anders aussieht). Ein Buchhändler aus Iráklion hat das Buch in Lizenz nachgedruckt (am Brunnenplatz).

Eckhardt, Klaus: Der Kopflose von Kreta – eine ebenso kriminelle wie psychologische Geschichte
EHP, Köln (zwar eine völlig fiktive Geschichte, spielt aber vorwiegend in Südkreta (Messará-Ebene), welches sehr realistisch beschrieben wird – z.B. ist eine der handelnden Figuren der – leider inzwischen verstorbene – Wirt Jánnis aus Kókkinos Pýrgos. Sicher keine Reise- aber eine zutreffende Orts- und Milieubeschreibung. Und spannend …

Eckhardt, Klaus: Kreta sehen und sterben – der „Kopflose“ kehrt zurück
EHP, Köln (ebenso wie der Kopflose eine schöne Reiselektüre, spielt in Iráklion, Axós, Anógia und Köln).

Eckhardt, Klaus: Kreta kann sehr warm sein – der „Kopflose“ versucht es tatsächlich noch einmal
Der (eigentlich) letzte Teil der Trilogie spielt größtenteils in Káto Zákros (und ist im Winter 2005/2006 als bibliophile – dennnoch nicht teure – Ausgabe in kleiner Auflage erschienen, inzwischen leider vollkommen vergriffen).

Eckhardt, Klaus: Tote trinken keinen Rakí
Der erste „Jak Anatolis“-Krimi aus dem Jahr 2002, erschienen im Balistier Verlag. Nähere Informationen, Leseprobe und Bestellmöglichkeit

An der gleichen Stelle auch Infos über seinen zweiten Fall, erschienen im Jahre 2004:
Todesflug am Ida
.

Auch über seinen dritten Fall (2007): In Agia Galini wartet der Tod.

Auch über seinen vierten Fall (2009): Der Teufel aus den Weißen Bergen.

Thomas Balistier, Kretischer Raki – Raki-Kultur
Kreta und sein Nationalgetränk, eine Einführung. Sedones 2/Balistier Verlag. Interessant und amüsant zu lesen!

Franz Wilhelm Sieber, Kreta 1817
Ein historischer Reisebericht, Sedones 3/Balistier Verlag.


Auch die Information kann der Interessierte schon vor seinem Urlaub ausreichend betreiben, über Kreta gibt es eine große Anzahl von Reiseführern, deren Existenzberechtigung nebeneinander auch hier in dieser Literaturliste auf den teilweise extrem unterschiedlichen Schwerpunkten beruht.

Faure, Paul: Kreta – Das Leben im Reich des Minos
Reclam Verlag (eine rein kulturelle Einführung in die minoische Zeit).

Gallas, Klaus u.a.: Byzantinisches Kreta
Hirmer Verlag (opulenter und sehr kompetenter Führer durch diese Epoche und ihr kulturelles Erbe).

Guanella, Hanni: Kreta
Reise- und Kunstführer, Flamberg Verlag (jahre- bis jahrzehntelang das Non-Plus-Ultra eines Allround-Kreta-Führers, immer noch gut, aber seit zwanzig Jahren nicht mehr überarbeitet und deswegen in allen praktischen Dingen hoffnungslos veraltet. Das ist sehr schade, aber es gibt ja inzwischen auch andere Bücher, was das Praktische anbetrifft, s.u.).

Schmidt di Simoni, Marie-Luise: Kreta
Schroeder Verlag.

Speich, Richard: Kreta
Kohlhammer Verlag (beides gute Kunstführer, sollten aber mal überarbeitet werden).

Schneider, Lambert: Kreta
5000 Jahre Kunst und Kultur. Minoische Paläste, byzantinische Kapellen und venezianische Stadtanlagen, DuMont Verlag (sehr guter Kunstreiseführer).

Alle diese Führer bieten detaillierte Informationen über Kretas archäologische und ältere Geschichte, von ihrer Konzeption her aber weniger bzw. völlig veraltete praktische Informationen für den Reisenden.


PicturesOG/fohrer_kreta.jpgMehr dazu bieten folgende Führer:

Fohrer, Eberhard: Kreta
Michael Müller Verlag (eine sehr umfangreiche Fleißarbeit. Eberhard hat sozusagen jeden Stein auf Kreta umgedreht. Derzeit sicher das Beste, was gedruckt (!) auf dem Markt ist.)
Ich habe Eberhard Fohrer mehrfach auf der Frankfurter Buchmesse getroffen und wir haben uns jedes Mal „unsere gegenseitige Wertschätzung“ versichert. Natürlich sind auch bei ihm manchmal Informationen veraltet, wie soll das auch anders gehen bei einem so praxis- und informationsorientierten Buch.

Absolute Empfehlung! Gleich hier klicken und das Buch bestellen. Innerhalb Deutschlands ist die Lieferung versandkostenfrei – und wenn jetzt jemand fragt, ob ich was dafür kriege, ja doch, ein bisschen. Aber auch für wesentlich mehr Geld würde ich keinen Reiseführer empfehlen, hinter dem ich nicht stehe!

Klicken Sie für ein paar Pressestimmen einfach mal hier!

Brinke, Margit/Kränzle, Peter: Kreta
Verlag Peter Rump „Reise Know How“ (durchaus ein guter und sehr brauchbarer Führer, aber er wird vermutlich immer im Schatten der „Fohrer-Bibel“ bleiben, da hier definitiv nichts besser als dort beschrieben ist).

Boetig, Klaus: Kreta
Merian-Live (ein handlicher Führer, der gleichzeitig sehr aktuell ist und absolut alle Basisinformationen und ein wenig mehr bietet. Dass sich Klaus Bötig in Griechenland und auf Kreta auskennt, ist ja schon länger bekannt).

Leider ist wohl ebenso bekannt, dass meine eigenen beiden gedruckten Führer nicht mehr lieferbar sind. Höchstens für Sammler und Liebhaber kann man noch mal ein Exemplar in irgendeiner „Grabbelkiste“ entdecken (oder bei Amazon, aber ich warne, es ist Stand 1995). Mir blutet das Herz! Aber es gibt ja dafür diesen Online-Guide, der nach Aussage mancher Besucher „besser als mancher gedruckte Reiseführer“ ist oder sei.


Wer auf Kreta zu wandern gedenkt, findet außer den hier beschriebenen Routen viel Interessantes in folgenden Wanderführern:

Hautumm, Wolfgang: Kretische Wanderungen
leider derzeit vergriffen (sehr persönlich geschrieben mit viel archäologisch gebildeter Hintergrundinformation).

Hirner, Gert/Murböck, Jakob: Wanderungen auf Kreta
(bietet neben gut beschriebenen Wanderrouten auch Fotomaterial, welches manchen Bildband vor Neid erblassen lässt).


Wiederum mehr in Richtung „Praktischer Landeskunde“ gehen die folgenden Empfehlungen:

Eckhardt, Klaus: So singt Griechenland
Ein Liederbuch mit Noten, Gitarrenakkorden, Originaltexten in griechischer und Lautumschrift, Übersetzung und Plattenhinweisen, Romiosini Verlag.

Eckhardt, Klaus: So singt Griechenland 2
Das zweite Liederbuch mit Noten, Gitarrenakkorden, Originaltexten in griechischer und Lautumschrift, Übersetzung und Plattenhinweisen, Romiosini Verlag.

Eckhardt, Klaus/Birkhölzer, Rainer: So spielt man Tavli
Ein kurzweiliges Lehrbuch für das beliebte griechische Brettspiel, Romiosini Verlag.

Schiel, Rolf und Margret: Griechische Tänze
Ein praktisches Lehrbuch mit Schrittfolgen etc., Romiosini Verlag.

Eideneier, Hans: Neugriechisch, wie es nicht im Wörterbuch steht
Bastei Taschenbuch.

Eideneier, Hans und Niki: Neugriechisch ist gar nicht so schwer
L. Reichert Verlag.