Dienstag 10. Juli – Kreta 2001

Nach drei leckeren großen Tassen Kaffee bleibe ich meinen beiden üblichen Devisen treu: 1. Ich hasse lange Verabschiedungen, 2. Gäste und Fische stinken nach einem Tag. Christos und seine Frau scheinen ein bisschen überrascht, aber nicht gekränkt, als es mich wieder zum Aufbruch drängt. Ich wünsche ihnen noch das Beste für das im Oktober angekündigte Kind – von hier aus …

Mittwoch, 11. Juli – Kreta 2001

An diesem Tag notiere ich buchstäblich nichts, denn ich tue auch nichts. Ein Spaziergang durch Agía Galíni, den ganzen Tag nur so dahingammeln … das muss heute einfach sein. Aber es wäre nicht sehr ergiebig, darüber Buch zu führen.

Donnerstag, 12. Juli – Kreta 2001

Heute freue ich mich sehr auf das Treffen mit Jürgen und Stefanie von Kriti-Net bei Judith in Kalamáki. So fahre ich schon am späten Vormittag hinunter und kaufe unterwegs das Bier ein, das ich mitzubringen versprochen hatte. Wir deponieren es bei Judith im Kühlschrank, dann aber müssen sie und Thanassis weiter arbeiten. So beschließe ich, einfach ein bisschen die Gegend …

Freitag, 13. Juli – Kreta 2001

Ich wache einmal mehr in vollkommen unbekannter Umgebung auf, aber ich habe bestens geschlafen. Auch hier verhinderte die Klimaanlage offene Fenster und damit auch den Besuch meiner besonderen Freunde, der Mücken. Marianna und Melina finde ich beim Haus vor, wo sie gerade stolz wie Harry Jürgens und Stefanies Mitbringsel ausprobieren: Zwei richtig aus Peddigrohr geflochtene Puppenkindersitze für ihre Fahrrädchen. Judith …

Samstag, 14. Juli – Kreta 2001

Jorgos kommt pünktlich um 8 Uhr, um mich zum Flughafen zu bringen. Von hier aus sind es nicht einmal 10 Minuten. Da wir ja gestern Abend länger unseren Abschied „gefeiert“ haben, geht es heute wieder ruckzuck. Erstens schaut einer der allgegenwärtigen Polizisten sofort grimmig, als Jorgos direkt vor der Abfertigungshalle stoppt, und zweitens sieht man sich ja noch mal im …

Die „Kratyliótika“ – Verse aus dem Kreta-Forum

Eines Nachts fiel mir in meinem Moment zwischen Schlaf und Traum durch Zufall der Name „Kratylos“ ein (fragt mich bitte nicht warum, meine Gedankengänge im Unterwussten gehen wie bei vielen anderen Menschen auch oft seltsame Wege). Mir fiel auch wieder ein, dass ich bereits im Schulalter diesen Namen mal in einem Gedichtchen verwendet habe (ich weiß aber nicht mehr warum …

Kratyliótika 1

Ein Knabe fuhr mit dem Roller den Berg hinab doller und doller. Dazu meint nur der Kratylos: „So wird der Bursche niemals groß.“ Ein Pferd stand allein auf der Wiese und fühlte sich mickrig und miese. Da sprach zu ihm der Kratylos: „Beug dich herab, du bist zu groß.“ Ein Mensch ging dumm auf die Reise, er kehrte zurück und …

Kratyliótika 2

Einst unter der Platane sitzend fand ich Herrn Platon furchtbar schwitzend. Kratylos ihn zum Wahnsinn trieb sich schadenfroh die Hände rieb. (hfhera) Ein Mann verschafft sich großes Glück, er krault sein allerbestes Stück. Kratylos, der dieses sah, war fast einer Ohnmacht nah. Ein Kluger will nach Kreta reisen und fragt im Forum nach den Preisen. Da sagt Kratylos: „Weißt du …

Kratyliótika 3

Die Nacht verfliegt, der Tag bricht an, der Vöglein Lied man hören kann. Kratylos wünscht: „Guten Morgen, schönen Sonntag, ohne Sorgen!“ Ein Herr, die Pferde angespannt, rast mit der Kutsche übers Land. Kratylos denkt: ‚Oh, der Gesell, ist auf dem Wege viel zu schnell!‘ (Anja & Thomas) Die Kratyliotikophobie bekomm ich ganz bestimmt gar nie! Kratylos bestimmt mein Leben, darauf …

Kratyliótika 4

Auch wenn Kreta kann sehr warm sein, kennt Herr Fohrer jeden Stein. Kreta sehen und sterben … und Kratylos wird alles erben. (Justussi) Ein Fürst ließ sich ein Schloss erbaun, hoch droben und schön anzuschaun. Doch kritisiert Herr Kratylos: „Dieses Haus ist viel zu groß!“ (Anja & Thomas) Ein Germanos wollte auswandern, denkt: ‚Gut lebt’s sich bei den andern.‘ Doch …