Fährt man von Spíli Richtung Agía Galíni, zweigt etwa 6 Kilometer hinter Spili nach links eine kleine Straße zur Taverna Agamemnon am Rand des Örtchens Kentrochori ab.
Hier sind alle gut aufgehoben, die auf Trubel und bebilderte, 3-sprachige Speisekarten gut verzichten können. Von der Terrasse aus hat man einen wunderschönen Blick ins Grüne und innen sitzt es sich im Winter oder an kälteren Tagen gemütlich und warm. Die Taverna ist ganzjährig geöffnet. Es sind hier viele Kreter anzutreffen, im Sommer kommen aber auch schon einige Touristen hierher, die die noch ursprüngliche Atmosphäre zu schätzen wissen.
Agamemnon und seine Frau Ourania freuen sich sehr, wenn ein Gast der griechischen Sprache etwas mächtig ist, bemühen sich aber ansonsten mit Händen, Füßen, in die Küche schleppen, ein paar Bröckchen Englisch und der typischen kretischen Herzlichkeit, alles möglich zu machen, was der Gast wünscht.
Als erstes kommt das obligatorische Fläschchen Raki auf den Tisch, dann beugt man sich am besten den Empfehlungen von Agamemnon (ich bin jedes Jahr mehrmals dort und habe noch nie eine Speisekarte benötigt).
Sehr lecker sind die Schnecken (Kochlí), Chórta gemischt mit Zucchini und Bohnen, Lammkoteletts, das Hühnchen und – nicht immer vorrätig – die Ziege aus dem Ofen! Am besten von allem etwas bestellen – lígo ap’óla – und alles zusammen – óla masí – auf den Tisch. Auch der Hauswein ist nicht zu verachten.
Und wenn man denkt, man kriegt keinen Bissen mehr runter, zaubert Agamemnons Frau Ourania meist noch eine leckere Nachspeise herbei, die dann doch noch ein Plätzchen im Magen findet.
Von Gabi Moosegger