Iráklion: Das „Pántheon“ im „Schmutzgässchen“

Vor Jahren galten sie noch als „Geheimtipp“, die kleinen Lokale in der Odós Archimandrítou Fotíou Theodasáki, heute sind sie allgemein bekannt und auch längst nicht mehr so viel billiger als anderswo. Die Gasse ist nicht annähernd so lang wie ihr Name, sie verbindet die Marktstraße mit der Odós Évans. Auch den Einheimischen scheint der offizielle Name wohl zu hochtrabend zu sein, im Volksmund heißt die schmale überdachte Straße „Schmutzgässchen“ (wohl noch aus der alten Zeit, als die wenigsten Lokale eigene Toiletten hatten).

PicturesKK/irakschmutzgass.jpgAber das Essen ist durchaus ohne Sorge zu genießen, in jedem dieser teils winzigen Lokale. Mein Lieblingslokal unter ihnen ist das „Pántheon“ gleich vorne rechts auf der Ecke, wenn man von der Marktstraße in die Gasse hineinkommt. Und mein Lieblingsessen dort sind die Zucchini („kolokithákia“). Einfach köstlich!

Immer, wenn ich dorthin komme, bedient mich der gleiche Kellner, der hier wohl geboren zu sein scheint.
Und er hat mir vor ein paar Jahren ein wirklich schönes Kompliment gemacht: „Ich arbeite hier nun schon seit über 30 Jahren, aber ich habe noch nie einen Ausländer erlebt, der so perfekt Griechisch gesprochen hat.“
Nicht nur des Komplimentes wegen sitze ich hier ausgesprochen gerne. Kretisches urbanes Leben pur, gutes Essen und viel zu sehen!

PS.: Im nächsten Jahr war es nicht der gleiche Kellner … Aber als ich zielgerichteten Schrittes vor die Wärmetheke im Pántheon trat, sprach mich der „Neue“ wie selbstverständlich auf Griechisch an. Das fand ich gut, wunderte mich aber, dass er andere Touristen auf Englisch hereinzulocken versuchte, während ich meine köstlichen Artischocken mit Kaninchen zu mir nahm.
Als ich ihn später fragte, warum er es bei mir nicht auf Englisch versucht habe, meinte er gleichmütig: „Sie sehen zwar aus wie ein Ausländer, aber wie einer, der hier wohnt!“ Auch das erschien mir irgendwie wie ein Kompliment! (KK)