Kreta – wie alles begann

Von Roswitha und Franz Heinrich
Es war einmal vor vielen Jahren – müssen so ca. 20 sein – eine heiße Diskussion mit Bekannten bezüglich Urlaub. Diese verbrachten seit Jahren immer ihre wohlverdienten Ferien in der gleichen Destination. Dies konnten und wollten wir einfach nicht verstehen. Wir konnten keine, wie immer gearteten Argumente akzeptieren – Geld, einfache Anreise wegen der Kinder, etc.
Für uns jedenfalls stand fest: wir wollen offen sein für viele Länder und Kulturen. Wir wollen und werden jedes Jahr etwas Neues entdecken …

PicturesKJ/Kreta_xyz1.jpgIn diesem Jahr war Kreta unser Reiseziel. Als „TOURISTEN“ genossen wir die Tage auf dieser Insel. Es war ein wunderschöner Urlaub – es passte einfach alles: Hotel, Klima, Ausflüge, usw. Doch alles geht dem Ende zu. Wir waren in Richtung Flughafen Chaniá mit dem Bus auf der New Road unterwegs. Sonnenuntergang, blutroter Himmel, tolle Wolkenstimmung, silberglänzendes Meer und schwarze Berge, aus den Buslautsprechern tönte blechern griechische Musik – diese, wirklich unter die Haut gehende Stimmung hatten wir noch nie zuvor und noch nirgendwo erlebt. … Und etwas für uns Unbegreifliches passierte: wir entschlossen uns, irgendwann einmal wieder nach Kreta zu kommen.

Nach nur zwei Jahren war es soweit. Wir flogen nach Kreta, wieder in das gleiche Hotel. Sofort nach der Ankunft machten wir eine – für uns unbegreifliche – Erfahrung mit den Kretern: Stavros, der Barkeeper, meinte sofort als er uns sah: „Ihr seid doch schon mal hier gewesen! Herzlich willkommen zurück!“ Und das in einem großen Hotel mit 560 Zimmern. Wenn man bedenkt, dass ein Zimmer mit zwei Personen belegt ist, normalerweise ein Turnus mit zwei Wochen berechnet wird und die Saison von April bis Oktober dauert, ist es doch fast unvorstellbar, dass man aus dieser Vielzahl an Gästen einfach zwei wieder erkennt. Doch es war nicht nur im Hotel so. In der kleinen Taverne, im Supermarkt, sogar der Taxifahrer, überall hieß es: „Willkommen zurück!“ Dieses Jahr hatten wir Kreta als GÄSTE besucht.
Und ein Virus befiel uns …

Mittlerweile waren wir schon ca. 20 mal auf dieser wunderschönen Insel. Mindestens einmal im Jahr kommen wir hierher, als FREUNDE, wie uns immer wieder versichert wird. Mit jedem Jahr wird es „anstrengender“ und „stressiger“, vor allem aber auch immer herzlicher. Von Sightseeing kann bei uns keine Rede mehr sein – wir sind ausgelastet mit Besuchen bei Stavros, Nikos, Michalis, Giannis und wie sie alle heißen.
PicturesKJ/Kreta_xyz2.jpgKretische Gastfreundschaft muss man einfach erlebt haben. Das zählt weitaus mehr als Besichtigungstouren, All Inclusive-Clubs, etc. Auf Kreta ist einfach der Mensch „all inclusive“. Davon zehrt man das ganze Jahr!

Nun werden wir ständig von unseren Bekannten gefragt: „Was treibt euch eigentlich jedes Jahr nach Kreta? Woanders gibt es doch auch schöne Strände und gute Hotels?“
Unsere Antwort ist ein Zitat von Nikos Kazantzakis: „Du musst Kreta mit dem Herzen sehen“. Was es wirklich genau ist, können auch wir nicht sagen. Es ist einfach ein Gefühl.
Das Logo unseres Hotels (zwei Schwalben) stammt von einem Fresco, 1750 v. Chr. und bedeutet „Heimkehr“. Wir hoffen, dass wir noch oft nach Kreta heimkommen können!
Von Roswitha und Franz Heinrich