Áno Asítes

Áno Asítes

Das Dorf liegt an den östlichen Ausläufern des Ida-Gebirges etwa 30 Kilometer südlich von Iráklion. Von der „New Road“ von Iráklion Richtung Westen nehme man die Ausfahrt Richtung Ágios Míronas. Obwohl nur wenige Kilometer von der Metropole entfernt, fühlt man sich hier fast augenblicklich wie in einer anderen Welt. Die Gegend ist stark landwirtschaftlich genutzt, Weinberge, Obstbäume und Ackerflächen wechseln einander ab. Ein Stück ursprüngliches Kreta, vom Tourismus noch wenig entdeckt, obwohl es dort doch einiges zu sehen gibt.
Ich danke an dieser Stelle Reinhilde Digruber, die mir erlaubt hat, ihre Informationen hier zu verwenden.

PicturesOG/Asites09_ww.jpgDas Dorf selbst wirkt auf den ersten Blick so reizlos wie manch andere ländliche Orte auch, wenn man nur durchfährt. „Moderne“ Häuser aus Beton, Flachdächer etc.
Es gibt aber auch die traditionellen Häuser im alten Dorf, die einen Spaziergang mehr als wert sind. Es gibt die ruhigen schmalen Gassen, blumenübersäte Gärten und den Platz des Ágios Ioánnis mit einer sprudelnden Quelle unter einer alten Platane. Ein Ort, an dem man zur inneren Ruhe findet.
Viele der Häuser wurden von Anwohnern, aber auch „Zugereisten“ liebevoll restauriert. Lohnenswert ist auch ein Besuch der Werkstatt eines traditionellen Glockenschmieds, der Käserei, Rakibrennereien (vor allem im Oktober), eines honigerzeugenden Betriebs oder das Atelier einer Malerin.

Unterkunft
Das einzige offizielle Hotel (oder nennen wir es besser Appartementanlage) ist „Prinos Village“. Da es aber gleichzeitig eine sehr schöne, gepflegte (nicht ganz billige, aber reelle) Anlage ist, hier ein Link.
Es liegt unweit des südlichen Ortsausgangs von Áno Asítes ein Stück abseits der Durchgangsstraße (die Ausschilderung ist nur von einer Seite aus gut zu erkennen).

PicturesOG/Asites07_Cvl.jpgVolkskundliches Museum
In einem großen Haus von 1880, welches die Gemeinde gekauft und umfassend renoviert hat, ist seit Mitte 2005 das Heimatmuseum des Dorfes untergebracht.
Im Erdgeschoss wird man in ein komplett eingerichtetes traditionelles kretisches Haus versetzt. Der Wohnraum hat einen offenen Kamin, gleich nebenan steht eine alte Weinpresse. In allen Räumen sind bäuerliche Gebrauchgegenstände ausgestellt, die großenteils dem Museum von den Bewohnern der Gegend vermacht wurden.Im oberen Stock liegt ein Schlafraum mit einer Wiege, Truhen und Kästen und alten Kleidungsstücken.
Das Museum öffnet nur auf Nachfrage im Kafenío. Der Eintrittspreis ist vergleichsweise mit einem Euro sehr bescheiden (Kinder zahlen nichts).

Geht man vom Museum aus immer bergab die Gassen hinunter, kommt man zur oben erwähnten urigen Schmiede, in der unter anderem Glocken für Ziegen gefertigt werden (von Hand).

Umgebung
Auch die Umgebung des Dorfes bietet so einiges:

  • Die Quelle des Ágios Antónios, deren Wasser angeblich wundertätige Kräfte besitzt (so soll sie einem Jungen, der zu erblinden drohte, das Augenlicht gerettet haben).
  • Mehrere Schluchten, wie Ágios Charálambos oder Michalopotamós.
  • PicturesOG/Asites10_ww.jpgIn der letzteren Schlucht mehrere Höhlen, die früher den Einheimischen als Wohnstätte, aber auch als Zuflucht während der Kämpfe gegen Sarazenen und Türken dienten. Die wohl bekannteste ist die Nichteridospíleo (die „Fledermaushöhle“), in der der Sage nach früher Feen lebten, heute aber ist sie ganz „profan“ eine der vier Höhlen im Psilorítis-Gebirge Lebensraum mehrerer Fledermausarten, die zum Teil vom Aussterben bedroht und deshalb geschützt sind. Deswegen sollte die Höhle während der Zeit des Winterschlafs und auch von Mai bis Juli nicht betreten werden: Dann nämlich gebären und säugen die weiblichen Fledermäuse ihre Jungen. Sie dürfen nicht erschreckt werden, weil sie sonst die Jungen fallen lassen und diese dann elendiglich sterben

Öffentliche Verkehrsmittel
Der Bus von Iráklion nach Priniás fährt durch Áno Asítes.