Paleochóra

Paleochóra

Das Städtchen Paleochóra an der Südwestecke der Insel ist schon sehr lange ein beliebter Treff der Individualtouristen auf Kreta. Jedes Jahr ein bisschen mehr los. Man zweigt im Ort Tavronítis von der Nordküstenstraße Chaniá – Kastélli ab.

PicturesOG/pale02_gwg.jpgPaleochóra ist („eigentlich nur“) ein großes Fischerdorf mit etwa 1.400 Einwohnern. Es liegt auf einer Landzunge und bietet so rechts wie links Meer. Sehenswürdigkeiten gibt es keine, vom ehemals auf dem kleinen Plateau über dem Ort liegenden venezianischen Kastell ist außer ein paar Grundmauern nicht mehr viel zu sehen. Allerdings lohnt sich ein Spaziergang hinauf schon wegen der Aussicht.

„Paleochóra-Veteranen“ beklagen gerne den Einzug des organisierten Tourismus. Der Ort liegt doch nicht weit genug ab vom Schuss, oder es hat zu viel Mundpropaganda gegeben: Auch hier kann man Busreisegesellschaften begegnen, die des abends in Weinlaune schwäbische Volkslieder singen. Nun, ganz ruhig war der Ort schon sehr lange nicht mehr, nur hat inzwischen eben auch diese Art von Reisenden Einzug gehalten, so ist es halt. Da ich immer schon explizit die Meinung vertrete, Touristen seien nicht immer nur „die anderen“, schließe ich mich dem Wehklagen hier nicht an. Wem es wirklich nicht passt, der kann sich theoretisch und praktisch auch einen anderen Lieblingsort suchen, oder?

Informationen
Touristeninformation in der Nähe des kleinen Hafens auf der Ostseite des Ortes.
Die Post befindet sich an der Straße am Strand westlich des Ortes neben dem Restaurant „Galaxy“ (geöffnet Mo.-Fr. 7.30-14 Uhr, am Wochenende geschlossen).
OTE an der Hauptstraße (Odós El. Venizélou – wie sonst sollte sie schon heißen) auf der rechten Seite (überall im Ort aber auch mehrere Kartentelefone).
Erste Hilfe leistet im Notfall eine Arztstation am Hauptplatz oder der Arzt in der Odós Kontekáki.

PicturesOG/pale01_gwg.jpgBaden
Im Westen gibt es einen sehr langen Sandstrand mit gelegentlichen Felsen dazwischen. Der Strand ist wirklich schön, aber leider nicht immer sauber. Außerdem weht sehr häufig auch hier ein heftiger Wind (das ist eine Tatsache, die aber eingefleischte Paleóchora-Besucher einfach ignorieren oder stoisch ertragen).
Noch weiter westlich des Ortes liegen viele weitere Sandstrände, die mit wachsender Entfernung immer unbelebter werden.
Im Osten des Ortes besteht der Strand aus Kieseln.

Banken und Geldwechsel
Bei „Notos“ an der Hauptstraße kann man nicht nur Autos, Motorräder und Roller mieten oder Ausflüge buchen, sondern auch Geld wechseln oder Euroschecks einlösen.
Mehrere Banken liegen ebenso an der Hauptstraße, einige auch inzwischen mit Geldautomaten.

Einkaufen
Die meisten Geschäfte für den täglichen Bedarf sowie auch ein paar Souvenirläden finden sich an der Hauptstraße, ein Bäcker z. B. in der östlichen Parallelstraße davon.

Essen und Trinken
Die Auswahl an Lokalen ist reichlich: das nicht zu Unrecht beliebteste Lokal an der Hauptstraße ist das „Dionysos“, recht gut fand ich das Essen auch im „Galaxy“ neben der Post (hinter dem westlichen Strand).

PicturesOG/pale_morgen_gwg.jpgAuf der anderen Seite (östlich) hat die örtliche Verwaltung tatsächlich eine Art holländische Strandpromenade auf die Beine gestellt: Pflastersteine, Bänke und Straßenlaternen. Hier isst man gut im „I Paralia“ ziemlich dicht am Hafen. Ganz am Ende der Promenade sitzt und isst man ebenfalls gut in den beiden noch etwas ursprünglicheren Restaurants „Corali“ und „Maria“. Sie vermieten auch Zimmer.
Am Hafen gibt es leider die von allen Reiseführern erwähnte und sehr beliebte Taverne „Pelikan“ nicht mehr, deren Markenzeichen ein lebender herumstolzierender Pelikan war (was sonst?). Sie ist einem (südamerikanischen?) „verdammten“ Supermarkt namens „Inka“ gewichen, wie mir Horst Schaab mitteilte. Schade!

Zum Sitzen, Sehen und Gesehenwerden bietet sich das Kafenío „Extra Prima“ zentral an der Hauptstraße an. Ein beliebter Treffpunkt nicht nur erfahrener Pale-Gäste.
Tagsüber kann man sich am Strand westlich des Ortes im „Zygos“ oder auch im „Kastello“ mit kühlen Getränken verwöhnen lassen. Sehr beliebt ist hier auch das „Palmtree-Café“, dessen Wahrzeichen, eine einzelne schlanke Palme , unübersehbar in den Himmel ragt.
Das Café „Erato“ wiederum in der Fußgängerzone ist nicht nur gemütlich, sondern gleichzeitig auch Internet-Café.

PicturesOG/pale_abend_gwg.jpgNachtleben
Davon bietet der Ort nicht zu knapp. Abends wird die Hauptstraße zur Fußgängerzone, dann ist hier richtig was los. Außerdem gibt es mehrere „Cocktail-Bars“ an der Strandstraße westlich, die aber alle außer Musik und Drinks nicht viel bieten. Hier auch eine Diskothek, die andere liegt auf dem Campingplatz im Osten des Ortes.

Unterkunft
B-Kat.: „Elman“ (am Strand); 23 Z./41 B.; Tel. 28230-41412.
C-Kat.: „Lissos“ (in der Hauptstraße Nr. 12 – Pension); 9 Zimmer/21 Betten; Tel. 28230-41266.
C-Kat.: „Rea“ (ein gemütliches Stadthotel in einer nachts gesperrten Nebenstraße der Hauptstraße); 14 Z./27 B.; Tel. 28230-41307; März-November.
E-Kat.: „Oasis“; 10 Zi./22 B.; Tel. 28230-41328; März – Oktober.
E-Kat.: „Paleochora“; 16 Zi./29 B.; Tel. 28230-41225; April – Oktober.
Privatunterkünfte gibt es reichlich. Grundsätzlich gilt hier: Je näher an der Hauptstraße, desto teurer und lauter.


PicturesOG/pale_abend2_gwg.jpgCamping Paleochóra
Der Campingplatz liegt östlich am Kiesstrand (etwa 20 Minuten zu Fuß – Tel. 28230-41220). Da der Campingplatz nicht mehr der allerjüngste ist, verfügt er über natürlichen Schatten durch Olivenbäume. Zumindest in der Hochsaison ist eine Taverne/Bar und ein Minimarket geöffnet. Die sanitären Anlagen sind eher einfach, aber in Ordnung. Man darf allerdings nachts nicht mit allzuviel Ruhe und Frieden rechnen, da die obengenannte Diskothek zumindest in der Hochsaison den größten Teil der Nacht deftig dröhnt. Der Platz ist also eher etwas für jüngere Leute, denen das Schlafen nicht das Wichtigste ist. Dafür ist man aber in netter Gesellschaft an einem urigen Ort.
Auch hier ein aktueller Kommentar von Thomas Moosmayr (allerdings aus der Vorsaison): „Sanitäre Anlagen nicht sehr einladend, Warmwasser nur zeitweise vorhanden, am Platz gab es furchtbar viele, kleine, rote Spinnen, die sogar das Moskitonetz meines nagelneuen Zelts überwunden haben… Die Taverne ist dafür recht nett, in der Vorsaison ist die Disco nur am Wochenende offen. Ich wurde also verschont. ;-)“


Öffentliche Verkehrsmittel
5 x täglich Busverbindung mit Chaniá. Der Busbahnhof liegt an der Hauptstraße unweit des Ortseingangs von Norden her.

Schiffsverbindungen ab Paleochóra: nach Soúgia, Agía Rouméli, Loutró und Chóra Sfakíon sowie nach Gávdos. Außerdem „Badeboote“ zum Strand von Elafonísi mehrmals täglich. Alle Schiffe fahren vom kleinen Hafen an der Ostseite des Ortes ab.