Áptera

Die Ruinen der antiken Stadt Áptera – in mykenischer Zeit gegründet, später von den Dorern zu einem wichtigen Handelsplatz ausgebaut – liegen oberhalb der Soúdabucht im Nordwesten der Insel.
Wenige Kilometer westlich von Kalýves ist die Abzweigung nach Megála Choráfia von der „New Road“ ausgeschildert. Im genannten Dorf biegt man links ab Richtung Metóchi, dieses Dorf durchfährt man ebenfalls noch, wenig später endet die Straße auf einer kleinen Hochebene mit den Ruinen von Áptera.

Bereits an der Zufahrtsstraße liegt rechts ein kleines Stück eingezäunter Ausgrabungen, besonders beeindruckend ist eine alte Mauer aus großen, exakt behauenen und zusammengefügten Steinen.

PicturesOG/aptera_fort.jpgDie Sehenswürdigkeiten sind täglich (außer montags) von 8.30-15 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Kurz vorher gabelt sich die Zufahrtsstraße. Fährt man links, erreicht man bald die 1816 erbaute, vorgelagerte türkische Burg (die man auch von unten aus auf dem Berg liegen sieht).
Man kann sie von innen besichtigen, durch eine moderne Betontreppe erreicht man auch den Innenhof im „1. Stock“.

PicturesOG/aptera_izzedine.jpg

Außer der „Ruine“ dieses alten Forts ist der Blick über die Soudabucht mehr als reizvoll. Nebenbei hat man die perfekte Möglichkeit, von oben in das ebenfalls ehemalige türkische Fort „Izzedine“ (früher ein Gefängnis für politische Häftlinge, danach eine Kaserne, derzeit ein Platz für Veranstaltungen wie Konzerte) hineinzuschauen und natürlich die putzigen Kanönchen zu fotografieren, mit denen einst das militärische Sperrgebiet Soudabucht vor bösen Eindringlingen geschützt werden sollte.

Unten steht alle paar Meter an der Straße ein Schild, welches das Fotografieren verbietet, ein normales Teleobjektiv von hier oben täte ausreichende bzw. viel bessere Dienste. Von unten sieht man nämlich nix. Das ist kein Tipp für Spione … 🙂


Hält man sich an der erwähnten Gabelung aber geradeaus (bzw. rechts) erreicht man die übrigen Ausgrabungen. Die dort noch erhaltenen Bauten stammen aus verschiedenen Epochen. Die Stadt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von dorischen Siedlern gegründet und entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einer wichtigen Handelsmetropole. Im Jahre 824 n. Chr. wurde die Stadt aber von Sarazenen zerstört und geplündert.

Besichtigen kann man hier noch gleich linkerhand am Eingang eine römische Zisterne. Wenig später passiert man die eher spärlichen Reste eine Tempels aus hellenistischer Zeit, der der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter geweiht ist und erreicht dann das byzantinische Kloster des Ágios Ioánnis von Pátmos. Von diesem stehen nur noch die Außenmauern und eine kleine Kapelle. Aber eine Hausnummer hat es … und eine griechische Fahne wehte bei meinem letzten Besuch auf dem Dach.

Gleich unterhalb des Klosters ist eine riesige dreischiffige Zisterne aus der Römerzeit zu sehen. Ein Stück weiter nach Osten ein weiterer kleiner Tempel, im Süden ein Theater und ein dorischer Tempel.

Man kann sich auf einer Tafel am Eingang vor dem Betreten einen Plan der Ausgrabungen anschauen, um sich nachher besser zurecht zu finden.