In jedem größeren Ort und in jedem Touristenzentrum auf Kreta drängeln sich die Autovermietungen. Es ist natürlich reizvoll, schnell und bequem mit dem Flugzeug anzureisen und dann auf Kreta die Ungebundenheit des „eigenen“ Fahrzeuges genießen zu können (vielleicht sogar die eines allradgetriebenen Jeeps, um wirklich das letzte Eckchen der Insel auf Rädern zu erreichen?).
Die Preise für ein Mietauto sind zwar in den letzten Jahren durchaus gesunken, aber immer noch relativ hoch. Es gibt eine große Preisspanne, die bekannten internationalen Firmen sind zumindest auf dem Papier auch die mit Abstand teuersten, und man wird deshalb vor Ort versichert bekommen, dass die Autos der großen Firmen auch die besten und verkehrssichersten seien. Theoretisch kann das sogar zutreffen, praktisch muss es aber nicht so sein. Man sollte bzw. muss sowieso jedes Auto vor Übernahme auf seine Verkehrssicherheit (und auf vorhandene Beschädigungen) hin überprüfen, da kann der Name der Vermietungsfirma noch so klangvoll sein.
Fast immer werden inzwischen Autos zu Tages- oder Wochenpreisen pauschal vermietet, wobei es dann auf die gefahrenen Kilometer nicht mehr ankommt.
Auf jeden Fall abschließen sollte man eine Zusatzversicherung, die eine Schadensselbstbeteiligung des Mieters ausschließt (das gilt in der Regel nicht für Reifen und Unterboden). Oder man fragt, ob im Mietpreis definitiv eine „miktí asfálisi“ (Vollkaskoversicherung) ohne Selbstbeteiligung des Mieters enthalten ist (auch das ist inzwischen oft bzw. meistens so).
In der Nebensaison (die meistens von Oktober bis Juni dauert) liegen die Preise zum Teil deutlich niedriger. Bei vielen, vor allen Dingen den kleineren Anbieterfirmen, ist eine gewisse „Handelsspanne“ möglich, sei es auch nur, dass man bereits ab Mitte September Nebensaisonpreise eingeräumt bekommt oder ähnliches. Die großen Anbieter sind da weniger „flexibel“. Und ich habe bisher auch dann, wenn ich von „Billiganbietern“ Wagen gemietet hatte, keine schlechten Erfahrungen gemacht. Allerdings ist der Wettbewerb inzwischen so hart, dass ich mich manchmal frage, woran die kleineren Vermieter eigentlich noch verdienen.
Last but least: Man kann natürlich auch von hier aus den Wagen schon mieten, z.B. über das Internet! Nicht allein der Preis sollte entscheidend sein, sondern auch die Sicherheit, im möglichen Problemfall einer problemlosen Abwicklung sicher zu sein.
Für Motorräder und Mopeds gilt sinngemäß das gleiche, auch wenn die große Freiheit billiger als beim Auto zu erkaufen ist (wenn man mal von den großen Supermaschinen absieht). Berücksichtigt werden sollte bei der Gegenüberstellung der Mietpreise aber die Tatsache, dass ein Auto vier Personen fasst, also so viel wie zwei Motorroller kosten darf. Und da sieht bei eintägiger Mietdauer das Auto plötzlich gar nicht so schlecht aus. Erst bei längeren Mietzeiten setzen sich die Zweiräder deutlicher durch.
Mit dem Zweirad kann es viel mehr Spaß machen, durch Kreta zu gondeln. Man sitzt in der frischen Luft, sieht viel mehr von der Landschaft und kommt in engeren Kontakt mit den Einheimischen. Ein „Nachteil“ ist, dass man viel langsamer vorankommt (man darf sich also nur kürzere Etappen vornehmen). Ohnehin gestatten die Vermieter der leichteren Mofas oft nicht, dass sich der Mieter allzu weit vom Ausgangspunkt entfernt.
Auch das Zweirad will vor Antritt der Fahrt bzw. vor Übernahme gründlich überprüft werden. Aber auch der Fahrer sollte sich vor dem Mieten fragen, ob er genügend Erfahrung hat, auf fremden Straßen ein Mofa oder einen Roller zu fahren. Es reicht nicht, sich einfach drauf zu setzen und loszufahren: die Zahl selbstverschuldeter Unfälle liegt bei den Zweirädern mehr als zehnfach höher als bei Autos! Z. B. unterschätzt man gerne die Tatsache, dass die Randstreifen kretischer Straßen fast immer von feinkieseligem Staub o. ä. bedeckt sind, da liegt man schneller auf der Nase, als man erwartet. Und wenn man dann auch noch nur eine Badehose anhat…
Es gibt inzwischen vielerorts auch die sog. Quads zu mieten („Motorräder mit 4 Rädern“). Hier sollte man sich vorher sehr genau überlegen, ob man über die nötige Erfahrung für so ein Ding verfügt. Sie kippen nämlich ganz gerne mal um, wenn man eine Kurve zu schnell nimmt. Also ist zumindest die Schutzkleidung obligatorisch, auch wenn es heiß ist! Sonst kann es übel ausgehen.
Zusammenfassend: Das gemietete Fahrzeug bietet die größtmögliche Bewegungsfreiheit auf Kreta (wenn man davon absieht, dass man es fast immer an seinen Ausgangsort zurückbringen muss – aber auch da gibt es Ausnahmen).