Keramés
Das Dorf liegt am Südhang des Siderotas-Gebirges im zentralen bis westlichen Süden 4-5 Kilometer oberhalb des Meeres und ist bisher ein Hort der Ruhe, auch wenn man den Keramioten eine gewisse Rauhheit nachsagt. Da ist sogar von Schlägereien bei Dorffesten die Rede … Ich selbst habe keine derartigen Erfahrungen gemacht, dem Fremden gegenüber sind die Keramioten freundlich und aufgeschlossen.
Anfahrt
Man biegt von der neuen Straße von Agía Galíni nach Réthymnon im Dörfchen Kíssou Kámbos an der (ausgeschilderten) Abzweigung ab. Die Straße schraubt sich kurvenreich hinauf ins Siderótas-Gebirge. Ich bin hier einmal einer Schafherde begegnet, der ihr Hirte im Auto folgte und sie abwechselnd zungeschnalzend und hupend antrieb. Das kannte ich zwar schon aus Karikaturen, habe es dort aber erstmalig selbst life erlebt.
Kurz hinter dem Dorf Árdaktos überquert man den höchsten Punkt des Gebirges und erreicht einige KM weiter Drímiskos, das man von der Straße aus gar nicht so richtig wahrnimmt. Es lohnt sich aber, mal hinein zu fahren und am alten Kafenío am Dorfplatz Rast zu machen. Zu manchen Tageszeiten ist es zwar verwaist, es gibt ja nicht so viele Einwohner mehr.
Einige KM weiter erreicht man dann Keramés. Hier haben sich auch einige Deutsche niedergelassen, es gibt Zimmer zu mieten, aber ansonsten findet man die Ruhe eines kretischen Bergdorfes vor.
Baden
Es gibt mehrere sehr schöne, aber auch sehr unterschiedliche Möglichkeiten, hier Baden zu gehen. Praktisch für alle ist aber ein Auto erforderlich. Am Dorfeingang biegt man rechts hinunter ab (wenige Meter weiter eine sehr unübersichtliche Haarnadelkurve an einem Kinderspielplatz!). Die einzelnen Strände erreicht man dann wie folgt:
a) Nach „Agía Fotiá“ oder „Agía Fotiní“ folgt man der kurvenreichen asphaltierten Straße bis ganz zum Ende. Eigentlich gibt es hier keinen richtigen Badestrand, sondern eher Steine und Felsen, aber die durchaus nette Taverne von Níkos Perákis.
b) nach „Gialopótama“ verläßt man die Asphaltstraße an einer Weggabelung nach schräg rechts auf eine Schotterstraße (von der Abzweigung oben im Dorf sind es bis hierher genau 2,7 KM). Hier weist ein verwittertes Schild zu einer Taverne, die es nicht (mehr) gibt. Der Strand am Ende des Weges ist recht schön, kieselig, aber leider schattenlos.
c) Der schönste Strand aber ist „Pýrgos“. Um dort hin zu kommen, verläßt man den unter b) beschriebenen Schotterweg auf dem zweiten links abbiegenden Weg (etwa 400 Meter von der o.g. Abzweigung entfernt, vor einem großen Gewächshaus). Der Weg wird teilweise ziemlich schlecht, ist aber ohne allzu große Probleme zu befahren. Der Strand selbst ist ebenfalls kieselig, bietet aber Schatten durch einzeln stehende Felsen und die Möglichkeit, von diesen ins Wasser zu hüpfen. Ein optimaler Strand für Kinder und Sportliche.
d) ein weiterer schöner Strand ist „Lígres-Beach“. Um dorthin zu kommen, fährt man diesmal durch Keramés komplett durch und folgt der Straße immer weiter durch das Dorf Agalianós bis zum ausgeschilderten Strand (etwa 5 KM von Keramés, des allerletzte Stück derzeit noch nicht asphaltiert). Auch dieser Strand ist leider schattenlos, wildes Zelten wird toleriert, so haben die dortige Taverne und der Mini-Market Kundschaft. Hier kann man es gut einige Tage aushalten. Und am westlichen Ende des Strandes gibt es sogar „wildes“ Süßwasser.
Öffentliche Verkehrsmittel
Dienstag und Donnerstag je zwei Busse von und nach Réthymnon, an den anderen Wochentagen keine.