Die Ausgrabungen der antiken Stadt Lýttos liegen 4 Kilometer östlich von Kastélli Paidiádas unweit des gleichnamigen Dörfchens. Lýttos war eine der ältesten und mächtigsten dorischen Städte auf Kreta und galt als scharfer Rivale von Knossós. Die Stadt, die von den Lakedämoniern gegründet wurde, herrschte seinerzeit über das gesamte östliche Kreta, gegünstigt wohl auch durch die mythologische Überlieferung, daß hier – neben anderen Orten – Zeus geboren wurde, vor dessen gefräßigem Vater Kronos sich Mutter Rhea zwecks Geburt versteckt hielt (siehe auch „Mythologie“). Der Hafen von Lýttos war Chersónisos.
Wie weiter oben erwähnt, galt Lýttos als scharfer Rivale von Knossós, von der die Stadt eine Zeitlang beherrscht wurde, sich aber dann nach regelmäßigen Kämpfen (der schwerste fand um 350 v. Chr. statt) befreite. Etwa 130 Jahre später wurde die Stadt zerstört, weil sie sich immer noch gegen die Vorherrschaft von Knossós und Górtys auf Kreta wehrte. Sie wurde aber wieder aufgebaut, beteiligte sich auch zusammen mit anderen kretischen Städten an den Kämpfen gegen den König von Pergamon und blühte in der römischen Zeit wieder auf. Römische Statuen, die in Lýttos gefunden wurden, sind im Archäologischen Museum in Iráklion ausgestellt.