Arólithos

Das „Dorf“ liegt ca. 10 Kilometer westlich von Iráklion an der alten Straße nach Réthymnon. Warum ich das Wort Dorf in Anführungszeichen gesetzt habe? Weil es kein wirkliches gewachsenes Dorf ist, sondern eine Art laographisches Freilichtmuseum. Ein künstliches Dorf, das allein für den Tourismus erbaut wurde. Das Ganze ist tatsächlich der Nachbau eines traditionellen kretischen Dorfes, mit Liebe gemacht, aber die dort arbeitenden „Einheimischen“ sind Schauspieler in einem großen Volkstheater.

Es ist alles da, was man in einem kretischen Dorf zu finden erwartet, Kirche, Häuser, Werkstätten, Kafenio … alles sehr malerisch und folkloristisch idyllisch … nur eben nicht so ganz richtig echt (sollte man da jetzt vielleicht Parallelen zu Knossós ziehen?).

Fotomotive gibt es reichlich, nur sollte der individuell Reisende lieber am Vormittag hinfahren, bevor sich Busladungen pauschal gebucht habender Reisender ins Dorf entleeren, um zuerst einmal diese kretische Ursprünglichkeit zu bestaunen, evtl. traditionelles Kunsthandwerk zu erstehen, und dann am Abend bei einer „Traditional Cretan Night“ abzufeiern. Über diese „Nights“ habe ich mich anderer Stelle kritisch geäußert, aber es muss zugegeben werden, dass die Qualität des Dargebotenen hier in Arólithos durchaus ein wenig höher liegt als an manchen anderen Orten. Eine reine Show bleibt es allerdings dennoch!
Wem nach einer solchen Nacht der Kopf zu schwer wird, der kann in diesem Museumsdorf in den vorgeblichen Wohnhäusern auch Zimmer mieten.

Öffentliche Verkehrsmittel
Alle Busse, die von Iráklion über die alte Straße nach Réthymnon oder aber nach Axós und Anógia fahren.