Asigoniá (auch Ási Goniá)
Bergdorf südwestlich von Réthymnon. Man biegt ca. 11 Kilometer westlich von Réthymnon bzw. ca. 9 Kilometer östlich von Georgioúpolis von der „New Road“ Richtung Episkopí ab (nicht mit dem Episkopí im Bezirk Iráklion zu verwechseln!) und fährt über eine recht neue Umgehungsstraße größtenteils um diesen Ort herum weiter nach Süden in die Berge (von Episkopí aus sind es noch etwa 6 Kilometer). Man kann natürlich sowohl von Réthymnon als auch von Georgioúpolis gleich die alte Straße nehmen, die durch Episkopí hindurch- bzw. vorbeiführt. Die Umgehungsstraße ist sehr angenehm, da die Ortsdurchfahrt von Episkopí schon ziemlich sehr eng ist. Von Argyroúpoli aus sind es noch etwa 7 Kilometer weiter durch eine Schlucht in die Berge.
Asigoniá liegt vollkommen abgeschieden zwischen Berghängen und sieht Touristen nur in Ausnahmefällen. Außer ein paar Kafenía gibt es keine „Infrastruktur“, auch keine Unterkunftsmöglichkeit. Die Einheimischen leben hauptsächlich von der Viehzucht.
Auf dem Dorfplatz stehen Büsten einiger kretischer Widerstandskämpfer, denn das Dorf war während der türkischen Besetzungszeit als Widerstandsnest bekannt.
Auch während der deutschen Besatzung spielte das Dorf eine (traurige) Rolle: Deutsche Soldaten kamen ins Dorf, um eine Anzahl von Frauen und Kindern als Rache für Partisanenüberfälle zu erschießen (weil sie keine Männer vorfanden, denn diese waren rechtzeitig geflüchtet). Doch sie kamen auch rechtzeitig zurück und überfielen den deutschen Trupp und töteten etwa ein Dutzend Soldaten.
Leider waren die Folgen entsprechend: Wenige Tage später wurde das Dorf von deutschen Soldaten dem Erdboden gleichgemacht.
Wer möchte, kann von hier aus ca. 8 Kilometer auf sehr kurvenreicher Straße hinunter zur neuen, gut ausgebauten Asphaltverbindung von Argyroúpolis über Kallikratís nach Ímbros (und dann erst von dort aus wieder nach Norden) fahren. Eine landschaftlich sehr beeindruckende Strecke.