Chersónisos / Límin Chersonísou

Chersónisos / Límin Chersonísou

Límin Chersonísou ist eines der absoluten Touristik-Zentren östlich von Iráklion an der Nordküste. Allgemein erscheint es in den Katalogen als Chersónisos, das eigentliche Dorf liegt aber ein Stück im Landesinneren. Dort ist es sehr viel volkstümlicher und vor allen Dingen ruhiger.
Límin Chersonísou ist der „Hafen“ des oberen Dorfes.

Einstmals lag hier ein ruhiges und fast romantisches Fischerdörfchen in einer malerischen Bucht – heute füllen etwa 60 oder mehr Hotels die selbige. Auf die Schnelle und ohne Rücksicht auf Verluste hochgezogen und bevorzugt im pauschalen Tourismusgeschäft angeboten, das Geschäft blüht. Wer einen gut organisierten Trubel liebt, der ist hier ganz gut aufgehoben. Allerdings wird er kaum noch feststellen können, dass er sich auf Kreta befindet.

Adressen
Einen Arzt findet man ebenfalls an der Hauptdurchgangsstraße Nr. 62 (Babis Kokoudroúlis).
Post und OTE (Telefon/Telegramme) befinden sich an bzw. bei der Hauptdurchgangsstraße, die Post in einer Nebenstraße ziemlich weit westlich, der Odós Elevtherías, OTE direkt an der Straße weiter östlich.

Baden
Der Strand westlich des Fischerhafens vor den großen Hotels ist naturgemäß immer sehr voll, man kann auch Surfbretter und Tretboote mieten. Der östliche Strand ist so schmal, dass man ihn mickrig nennen muss, und noch hoffnungsloser überfüllt.
Wer es ein bisschen schöner und ruhiger haben will, der wandere die Schotterstraße nach Nordwesten zum Kap entlang und auf der anderen Seite desselben hinunter zu einem wesentlich leereren Sandstrand. Er ist zwar längst kein Geheimnis mehr, also auch nicht leer, aber eben nicht ganz so bequem zu erreichen (obwohl inzwischen auch befahrbare Wege hinunterführen).
Und wer etwas ganz anderes als Strandleben haben will, der kann ja das große Spaßbad „Star Water Park“ kurz hinter dem Ortsausgang Richtung Mália besuchen.

Essen und Trinken
Das Zentrum des abendlichen und Nachtlebens in Límin Chersonísou ist natürlich die Uferpromenade. Hier ist abends gerammelter Betrieb, hier liegen die meisten Restaurants, Cafés, Bars und Imbissstuben. Hier findet jeder das, was ihm gefällt, ich wage nicht, irgendetwas zu empfehlen.
Vielleicht aber für den, der gepflegt, aber ein bisschen ruhiger speisen möchte, das Dachgartenrestaurant „Votsalo“ in der Odós Sanoudáki, einer Seitenstraße der Uferpromenade. Oder westlich des Kaps das „Argo“.
Andere Tipps, die allerdings nicht von mir stammen, sind die Souvláki-Braterei „Time“ an der Uferpromenade und „Lorenzo’s Grill“ in einer Seitengasse der Uferpromenade. Lorenzo kann deutsch, und seine Steaks sollen super sein.


Jedenfalls sind aber die Tavernen in Piskopianó, Koutouloufári und an der Platía im alten Dorf Chersonisós (z. B. „Sofás“ oder „To Konaki“) nicht nur der Ruhe wegen eine sehr empfehlenswerte Alternative.


Nachtleben
Eine Empfehlung von Rolf: Die Disco „Enigma“ an der Uferpromenade mit sehr viel jüngerem (20-35 Jahre) griechischen Publikum (Kamáki?) und einer tollen Stimmung. Außerdem die Discos „Mouragio“ oder „99 Grad“ ebenfalls an der Promenade, und für für den, der es lieber ein wenig einheimischer mag, das Bousoúki-Lokal „Sirocco“ neben dem „Votsalo“ (s. o.). Wie in allen Bousoúki-Lokalen kostet der Spaß aber einiges.

Unterkunft
Der Ort besteht fast ausschließlich aus Hotels. Sehr viele von ihnen gehören der gehobenen Klassifizierung (Luxus, A und B) an, sie werden fast alle aber pauschal gebucht. Ansonsten z.B.
C-Kat.: „Avra“, Od. Agías Paraskevís 131; 18 Zimmer/32 Betten; Tel. 28970-22203 und 28970-22097; März – Oktober.
C-Kat.: „Blue Sky“; 23 Zi./44 B.; Tel. 28970-22208 und 28970-22752; April – Oktober.
C-Kat.: „Bizantium“; 26 Zi./50 B.; Tel. 28970-22940; April – Oktober.
C-Kat.: „Helena“; 14 Zi./24 B.; Tel. 28970-22226; April – Oktober.
C-Kat.: „Memory“; Od. 28 Oktovríou 7; 7 Zi./13 B.; Tel. 28970-22497; Mai – Oktober.
C-Kat.: „Miramare“; 37 Zi./67 B.; Tel. 28970-22796 und 28970-22725; April – Oktober.
C-Kat.: „Rea“; Od. El. Venizélou 1; 16 Zi./29 B.; Tel. 28970-22357; März – Oktober.
C-Kat.: „Velissarios“; 21 Zi./41 B.; Tel. 28970-22946 und 28970-22259; März – Oktober.
D-Kat.: „Chrystal“; 14 Zi./24 B.; Tel. 28970-22546 und 28970-22167; April – Oktober.

Außer den Hotels noch ein paar „Rent Rooms“, die nicht billiger sind als die Hotels der niedrigeren Klassifizierung.

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Campingplätze
„Camping Chersónisos“ Richtung Iráklion ca. 3 Kilometer, in der Nähe der Abzweigung nach Kastélli Paidiádas. Der Platz ist gepflegt, Schatten durch Schilfdächer, natürlicher Schatten ensteht nach und nach. Es gibt eine Taverne, Einkaufsmöglichkeit und eine Bar, sowie gute sanitäre Anlagen.
„Caravan Camping“ unterhalb der Straße am Ortsausgang Richtung Osten. Schatten bieten auch hier vorwiegend Schilfdächer, man kann auch kleine Bungalows (oder besser Hütten) mieten, eine Taverne ist dem steinigen Platz angeschlossen. Auch hier sind die sanitären Anlagen völlig in Ordnung.


Öffentliche Verkehrsmittel
Mindestens jede halbe Stunde fährt ein Bus nach Iráklion bzw. nach Mália.

PicturesOG/aqua1.jpgSonstiges
Es gibt im Ort eine besondere Sehenswürdigkeit, die auch einen Ausflug hierher (!!!) unbedingt lohnt: das „Aqua World“, ein Seewasser-Aquarium. Neben dem Hotel „Angel“ biegt man von der Hauptstraße landeinwärts ab und kann das Aquarium nach der nächsten Kurve schon sehen (ein kleines Stück von hier aus Richtung Ágios Nikólaos befindet sich die Busstation Nr. 20 – für diejenigen, die mit dem Linienbus anreisen).

Der Besitzer, Erbauer, Guide und das Mädchen für alles John McLaren kam 1991 nach Kreta. Er war Hobby-Aquarianer und seine Erlebnisse mit seinem ersten selbstgebauten Aquarium im Schlafzimmer erzählt er sehr lustig. PicturesOG/aqua3.jpgEs gab da einen ziemlich Unfall, aber nach der Reparatur waren seine Besucher sehr begeistert. Und so erfüllte er seinen Traum: Das erste (und meines Wissens einzige) Salzwasser-Aquarium auf Kreta. Doch lassen wir ihn einmal selbst die Anfänge beschreiben:
„Es gab nur zwei grundlegende Probleme: Ich hatte kein Geld und alle dachten, ich sei verrückt! Selbst die Opferung von zwei Wochen Ferien und die Besprechung meiner Idee mit Besitzern freien Landes oder Gebäuden, die ich finden konnte, brachte nur Kommentare ein wie: „Die Leute werden nicht zahlen, um Fische zu betrachten, nur um sie zu essen!“ Oder „Mein Cousin hat nebenan ein Hotel mit einem Schwimmbecken. Ihre Fische werden das Wasser infizieren und seine Gäste krank machen!“

PicturesOG/aqua4.jpgAber John McLaren bekam es trotz aller Probleme hin und so öffnete 1995 „Aqua World“ seine Pforten und zieht seitdem immer mehr Besucher an. Zwar denkt John McLaren über einen Verkauf nach, aber das schon seit zwei Jahren, weil er allmählich wohl etwas ruhiger treten will. Aber er hat mir versichert, dass er nur dann verkaufen will, wenn „Aqua World“ so weiter geführt wie bisher. Er ist mit Leib und Seele „Aqua World“.

Die Bilder habe ich mir mit seiner Genehmigung von seiner Webseite Aqua World ausgeborgt.

Lohnenswert ist von Límin Chersonísou aus auch ein Ausflug ins Hinterland, ins eigentliche Dorf Chersónisos selbst oder z. B. nach Piskopianó (hier unter anderem sehenswert die Kirche „Tou Agíou Ioánni tou Prodrómou“ (Johannes des Täufers) oder Volkskundemuseum. In diese Dörfer kommen die zahlreichen Reisenden seltener und so atmen sie immer noch „relativ“ kretische Stille. Man darf aber wirklich auch dort nicht die Weltabgeschiedenheit eines Bergdorfes erwarten.

In den einschlägigen Büros in Límin Chersonísou, Mália und Stális kann man ganztägige geführte Jeepsafaris buchen. Es gibt mehrere Anbieter, aber das „Original“ ist wohl die „Hollandse Jeepsafari“.

PicturesOG/lych08.jpgEin netter Tip von Manni, den ich gerne weitergebe: Das kleine, aber schöne Heimatmuseum „Lychnostatis“, in dem man das traditionelle Kreta nacherleben kann. Mehr als nur eine nette Abwechslung vom Strandleben. Kurz hinter dem Ortsausgang von Límin Chersonísou Richtung Mália links abbiegen, am „Star Water Park“ vorbei nach ca. 400 Meter links. Täglich (außer samstags) geöffnet von 9.30 – 14 Uhr.