Einkaufen

PicturesOG/baeckerei.jpgDie Selbstversorgung mit Lebensmitteln ist überall sehr einfach. Kretas eigene Produktion ist reichhaltig, wenn auch die Auswahl je nach Jahreszeit nicht immer riesig ist (was Obst und Gemüse betrifft). Längst ist es nicht mehr so, dass man bestimmte Lebensmittel mit auf die Reise nehmen muss: Schon in den größeren Dörfern finden sich praktisch auch alle mitteleuropäischen Lebensmittelerzeugnisse von der Salami bis zum Gouda, der holländischen, deutschen oder dänischen Butter bis hin zum abgepackten Wurstaufschnitt oder Schinken (die EG macht es möglich, dass hier manchmal holländischer Gouda billiger zu bekommen ist als in den Niederlanden, ebenso wie man auf deutschen Märkten griechischen Joghurt möglicherweise billiger bekommt als im kretischen Supermarkt).

Und für den, der es nun unbedingt braucht, hat ein großer deutscher Discounter inzwischen diverse Filialen auf Kreta eröffnet (siehe Sachverzeichnis Buchstabe L).

Souvenirs
Einkaufsmöglichkeiten touristischer Art sind vor allen Dingen in den größeren Orten und überall dort, wo sich Pauschal- oder Alternativtourismus knubbeln, reichlich vorhanden. Zu den beliebtesten Mitbringseln für sich selbst und die Lieben daheim zählen die griechischen Spielkettchen, die Kombolóia, die schwarzen Kopftücher („mávro mantíli“ oder „Saríki“), die die älteren Kreter auch heute noch malerisch um den Kopf geschlungen tragen (hier ist ein wenig Vorsicht geboten, da doch viel Touristenramsch produziert wird, am besten kauft man sie in Axós und Anógia).

PicturesOG/hochzeitsbrote.jpgBekannt und beliebt sind auch die kretischen Lederwaren, am besten und preiswertesten kauft man sie in Réthymnon und in Chaniá.

Die bestgegerbten Felle habe ich in Chaniá gesehen (sie stammen aber sicherlich nicht, wie behauptet, von der kretischen Wildziege Kri-Kri, denn die steht unter Naturschutz – aber auch die Felle zahmer Ziegen sind nicht ohne Reiz, wenngleich schreckliche Staubfänger zu Hause im Wohnzimmer), in Chaniá findet man auch die größte und gepflegteste Auswahl an Schach- und Távlibrettern (siehe dort).

An Bekleidung empfehlen sich eigentlich nur die echten kretischen Schafwollpullover, die in der Regel gut verarbeitet sind und auch den mitteleuropäischen Winter erträglicher machen. Aber Vorsicht beim Waschen, denn sie sind wirklich aus reiner Wolle. Weniger solide sind die zahlreichen folkloristischen „Fähnchen“, die überall angeboten werden. Sie überstehen zwar den Urlaub ohne Mühe, aber sind nicht für dauerhafte Freude ausgelegt.
Und zu einer echten Mode sind in den letzten Jahren die mehr oder meist minder originell bedruckten T-Shirts geworden. Am lustigsten finde ich noch das mit der Aufschrift „It’s all Greek to me!“ (was im Englischen so viel bedeutet wie „das kommt mir spanisch vor“).

PicturesOG/anogia2.jpgKretische Teppiche haben fast immer Läuferformat, größere sind aus mehreren Bahnen zusammengenäht, das liegt am Format der benutzten Webstühle, diese schaffen nur eine bestimmte Breite. Zentren der kretischen Teppicherzeugung sind Anógia und Axós, hier kauft man am besten ein (nachdem man sich in Iráklion oder anderswo die dort verlangten Preise angeschaut hat, denn wirkt der Reisende zu unbedarft, werden auch auf dem Dorf die Preise nicht geringer veranschlagt). Die Einwohner der beiden Dörfer wissen inzwischen um ihren Ruf und sind so freundlich (man kann es fast schon aufdringlich nennen), dass man oft gar nicht mehr den Mut hat, zu handeln oder gar nichts zu kaufen.
Noch preiswerter wurden Teppiche in Spíli oder auf der Lassíthi-Hochebene gesichtet.

Gold- und Silberschmuck ist auf Kreta relativ preiswert, keine Schwellenangst vor seriöser aussehenden Geschäften, die Qualität ist hier besser, die Preise sind aber nur selten wesentlich höher.

Bei angebotenen Antiquitäten ist Vorsicht geboten: Entweder wird man über’s Ohr gehauen, die Sachen sind nicht echt, oder aber man macht sich beim Ausreisen damit strafbar (und die Strafen sind deftig). Also Finger weg, auch von irgendwelchen in Ausgrabungsgebieten aufgesammelten Scherben, denn was ihre Kulturgüter betrifft, sind die Griechen nicht zu Unrecht sehr empfindlich.