Elafonísi

Elafonísi

PicturesOG/elafonisi2_gwg.jpgDie „Hirschinsel“ liegt an der Südwestküste Kretas, etwa 6 Kilometer vom Kloster Chryssoskalítissa entfernt.

Viele Reiseführer schwärmen von „Südseeflair“, das finde ich ein klein wenig übertrieben, aber es ist wirklich schön. Hier findet man einen wirklich herrlichen Sandstrand, der nur sehr flach ins Meer abfällt.

Zum vorgelagerten Inselchen Elafonísi kann man bequem und ohne Sorge zu Fuß hinüberwandern. Tiefer als etwa einen Meter wird es nicht, wenn man an der richtigen Stelle geht. Die durch die Insel gebildete große flache Lagune hat nicht immer ganz sauberes Wasser zu bieten, da der Wasseraustausch mit dem offenen Meer nur langsam stattfindet. Traumhaft sind aber die Strände und das Wasser auf der Seeseite von Elafonísi.

PicturesOG/elafonisi_gwg.jpgGeschäftstüchtige Einheimische vermieten dort auch schon seit einigen Jahren Sonnenschirme und Strandliegen. Außerdem gibt es inzwischen mehrere Imbissbuden bzw. Pseudo-Restaurants, an denen man sich zu erträglichen Preisen versorgen kann. Großartige Küche darf man nicht erwarten, aber es ist alles essbar.

Hier kann man es auch mal eine Weile aushalten, denn wildes Campen wird noch toleriert. Allerdings ist es hier schon seit einigen Jahren nicht mehr so beschaulich ruhig wie ehedem. Sogar erste „Rent Rooms“ sind entstanden. Zusammengefasst: Es ist nicht mehr so schön und abgeschieden wie ehedem, aber ich will hier wieder einmal nicht lamentieren (das schrieb ich vor einigen Jahren).


Aber aktuell lamentiere ich jetzt doch jetzt doch, denn als ich 2011 das letzte Mal hierher kam, traf mich das mittelschwere Entsetzen: Die Zufahrtsstraße ist opulent ausgebaut worden, aus dem unweit gelegenen Kloster Chryssoskalítissa ist ein „richtiges Dorf“ mit Bürgersteigen und Straßenlaternen geworden und Elafonísi hat jetzt auch schon ein Ortsschild!
Der gesamte Strandbereich ist eingezäunt und ähnelt einem Park, dessen Fußwege man nicht verlassen darf (bzw. wegen der Zäune auch nicht kann). Außerhalb der ausgewiesenen Parkplätze ist es verboten, das Auto abzustellen, vom wilden Campen wollen wir gar nicht sprechen. Der Strand und die Insel stehen voll Sonnenschirmen und Strandliegen.

Selbst der Fußmarsch durchs Wasser zur Insel ist jetzt langweilig, denn es gibt jetzt eine Sandbank (entweder natürlich entstanden oder sogar aufgeschüttet), auf der man trockenen Fußes zur Insel gelangt.

Und so hat das Ortsausgangsschild zurück nach Norden, auf dem der Name Elafoníssi rot durchgestrichen ist, für mich symbolhaften Charakter: die lange Anfahrt lohnt eigentlich nicht mehr! Schade …


Öffentliche Verkehrsmittel
Einmal am Tag fährt ein Linienbus von Chaniá über Kastélli nach Elafonísi und zurück. Der Fahrer dieses Busses hat wirklich einen lauen Lenz, da der Bus einige Stunden hier steht.
Fast erübrigt diese Busverbindung die Buchung einer der in Chaniá zahlreich angebotenen Tagesausflüge mit dem Reisebus, wenn diese nicht eine andere Besonderheit böten: Viermal unterwegs halten die Busse, und zwar zum Einkaufen, zur Besichtigung der Tropfsteinhöhle der Agía Sofía, zur Besichtigung des Klosters Chryssoskalítissa und zu einer Kaffeepause.