Ágii Déka (ca. 750 Einwohner) liegt an der Straße von Iráklion nach Agía Galíni, dort wo die Straße sich endgültig in die Messsará-Ebene gesenkt hat. Der Ortsname („Die Heiligen Zehn“) erzählt von frühchristlichen Märtyrern, die hier von den heidnisch-römischen Machthabern hingerichtet wurden. Der Legende zufolge wurden nur neun zum Tode geführt, denen sich ein junger Schäfer mit den trotzigen Worten „dann bin auch ich ein Christ“ anschloss (bekanntlich wurde Kreta von der Messará her christianisiert, der Apostel Paulus soll in Kalí Liménes gelandet sein). Die neun hatten sich geweigert, an den Einweihungsfeierlichkeiten für einen Tempel der Göttin Tyche teilzunehmen. In der Dorfkirche von Ágii Déka ist heute noch der Stein zu sehen, auf dem sie bei ihrer Enthauptung gekniet haben sollen. Ihre Gräber, bzw. das, was ihre angeblichen Überreste beherbergt, kann man besichtigen, wenn man westlich außerhalb des Ortes links abbiegt zur Kapelle der Heiligen Zehn (ausgeschildert „Tombs Agii Deka“).
Übrigens gibt es um diese hingerichteten Christen auch die Legende, sie seien gar nicht hier gefangen genommen worden, sondern im Amári-Becken, genauer gesagt im Ort Apostóli, welches seinen Namen nach ihnen trägt. Aber es ist völlig normal, dass viele Geschichten sich durchaus auch mal ein wenig widersprechen.
Heute ist Ágii Déka ein recht nüchternes Straßendorf auf Kreta mit einigen Lokalen und Kafenía an der Durchgangsstraße (an einem davon hält auch der Bus mit Umsteigemöglichkeiten nach Léntas). Ein Teil der Steine, aus denen die Häuser des Dorfes erbaut sind, stammt übrigens aus der benachbarten antiken Stadt Górtys.
Mehrere Tavernen vermieten auch Zimmer, insgesamt sind es derzeit ca. 30 Betten.
Ebenfalls an der Durchgangsstraße Post und OTE.
Öffentliche Verkehrsmittel
Alle Busse von Iráklion nach Agía Galíni, Festós und Mátala halten hier, Umsteigemöglichkeit in den lokalen Bus nach Léntas.
Tipp: Von hier aus einen Ausflug nach Kapetanianá unternehmen. Es lohnt sich!