Die Zufahrtsstraßen in das immer noch fast beschauliche Badeörtchen Kalamáki („der kleine Strohhalm“) zwischen Mátala und Timbáki sind inzwischen bis zum Ende asphaltiert und ausgeschildert (Kalamáki ist sozusagen die „Meer-Dependance“ von Kamilári).
Kalamáki ist kein Dorf im eigentlichen Sinne, sondern eine Ansiedlung am Meer. Das „Dorf“ ist und bleibt bisher das oben erwähnte Kamilári. Wenn ich also weiter unten von einem „Dorfkern“ schreibe, ist das nur theoretisch. Kalamáki ist ein Ort, in dem wenig Trubel geboten wird. Wem es aber gefällt, dass er nach wenigen Tagen (fast) jeden kennt und freundlich gegrüßt wird, der wird sich hier sehr wohlfühlen.
Nicht jeder braucht (oder möchte) abends eine Disco, aber jeder braucht einen Ort zum Wohlfühlen. Und Kalamáki ist so einer. Und das meine ich nicht nur deshalb, weil ich hier einige wirklich nette Leute kennen gelernt habe …
Baden
Der Ortsstrand ist sandig und sehr schön (auch für Kinder gut geeignet). Dann und wann stören lediglich ein paar flache Felsplatten im Meer. Oder auch der wie fast überall in Kretas Süden (vor allen Dingen im August) auch mal etwas heftiger wehende Wind, der lästig sein kann.
Weiter südlich der ebenfalls sehr schöne Strand von Komós .
Einkaufen
Im Dorf gibt es mehrere „Mini-Märkte“ (jedenfalls in der Saison, im Winter schließen sie), in denen man alles bekommt, was man als Selbstverpfleger braucht: Obst, Gemüse, Tampons, Windeln, Schwarzbrot (!) etc. Einen Bäcker mit täglich frischen Brötchen gibt es in der Saison ebenfalls. In Kamilári gibt es ebenfalls mehrere Mini-Märkte und eine Metzgerei.
Den nächsten wirklich großen Supermarkt mit allem, was das Herz, Magen und Leber begehren mögen, findet man in Timbáki direkt am Ortseingang (von Kalamáki aus) rechts.
Essen und Trinken
Es gibt in Kalamáki an die 15 Tavernen am Strand bzw. dahinter. Man liest in Reiseführern (und auch hier *g) immer wieder mal eine spezielle Empfehlung, aber sowohl Einheimischen als auch Reisenden zufolge ändert sich die Qualität sehr schnell (manchmal hängt es auch nur von der Tagesform des Kochs ab). Die generelle Erkenntnis ist aber wohl die, dass man hier gut und ein wenig preiswerter als anderswo essen kann. Man suche sich am besten bei einem Abendspaziergang am Strand und durch das Dorf das Lokal aus, wo es einem in diesem Moment zu gefallen scheint (wer z. B. Kinder dabei hat, wird vermutlich ein Lokal wählen, wo auch schon andere Kinder sind, wer Anschluss sucht, dahin, wo es voll ist, wer die traute Zweisamkeit liebt, natürlich wieder woanders hin), wirklich enttäuscht werden wird man nirgendwo.
Mit Empfehlungen einheimischer Zimmervermieter sollte man vielleicht etwas vorsichtig sein, da ist oft Vetternwirtschaft im Spiel (aber auch das nicht etwa nur in Kalamáki!). Und die Empfehlungen anderer Reisender können toll sein … oder aber die Geschmäcker sind vielleicht verschieden?
Ein Gýros- und Fast-Food-Lokal liegt am Dorfplatz, gegenüber von „Kalamaki Rent Motors“ (s. u.).
Trotzdem noch drei Empfehlungen: An der Strandpromenade „Aristidis“ und „Delfinia“ sowie in der Parallelstraße dahinter „Jannis“ (in letzterem Lokal sollte man allerdings ordentlich Appetit mitbringen und essen, was auf den Tisch kommt, denn Jannis teilt einem das Essen sozusagen zu: Großartig zu bestellen ist hier nicht nötig und nicht möglich, Jannis stellt einfach reichlich und schmackhaft hin. Und die Tische werden irgendwie im Lauf des Abends immer kleiner … ).
Wie überall ist auch dieses Lokal von der eigenen Erwartungshaltung oder Jannis‘ Tagesform abhängig: Ich bekam auch schon mal eine Rückmeldung, dass man gar nicht zufrieden war. Aber eine Schneeflocke macht noch keinen Winter.
Und nun noch ein spezieller Tipp außerhalb: In Ágios Ioánnis an der Durchgangsstraße Festós – Mátala gibt es das gleichnamige Lokal, in dem man hervorragendes Kaninchen-Stifádo bekommt (in den letzten Jahren manchmal allerdings nur nach Voranmeldung). Wer nicht vorbestellt, bekommt aber auch leckeres Kaninchen vom Grill und insbesondere schmackhaft in der Pfanne frittierte Kartoffelscheiben, die es so mit Sicherheit nicht überall gibt! Ich habe dort schon oft gut gegessen, das letzte Mal mit Judith, Thanassis und ihren Töchtern. Es war ein herrlicher Nachmittag, zu dem dann zum Schluss auf Wunsch der kleinen Damen noch ein opulentes Erdbeereis in Mátala kam.
Weitere gute Lokale in Pitsídia oder auch in Sívas (ein Stück ins Landesinnere).
Unterkunft
In Dorf und Umland entstehen immer neue Pensionen und „rent rooms“. Ich habe herrlich in der Pension „Panorama“ gewohnt!
Hilfsbereiter Ansprechpartner vor Ort nicht nur für diese, sondern auch andere gute Unterkünfte in Kalamáki (oder ein gutes Mietfahrzeug) ist „Kalamaki Rent Motors“ von Judith und Thanassis Ktistakis (direkt am Dorfplatz – damit Sie wissen, wie das Haus aussieht, klinken Sie sich mal auf ihrer Seite ein – siehe unten), Tel. 28920-45470/1, Fax 28920-45182, E-Mail „info@kalamaki.de“.
Sie bekommen von Judith und ihrem Mann gerne auch mal nur Auskünfte, aber vergessen Sie nicht, sie müssen auch leben, d. h. man sollte sie nicht nur als Auskunftsbüro missbrauchen! Sie werden leider nicht vom griechischen Staat bezahlt. Judith weiß nach eigener Aussage „nicht alles“, aber ich möchte unterstellen, sie weiß alles Wichtige.
Die beiden haben inzwischen auch ein zweites Haus gebaut (eigentlich sind es sogar drei neue): „Finikas“. Dieses ist wohl das Edelste, was ich in Kalamáki kenne. Es ist behindertengerecht ausgebaut und verfügt bei drei Stockwerken sogar über einen Fahrstuhl. Die Zimmer und Appartements sind sehr groß und bestens ausgestattet, hier lässt es sich gut leben. Inzwischen gibt es auch „Finikas 2“ und „Finikas 3“ (auf dem Bild vorne rechts Finikas 1, hinten links Finikas 3).
Im „Finikás 3“ gibt es auch einen recht neuen Wellnessbereich (Sportgeräte – z. B. Crosstrainer, Ergometer und Laufband – für diejenigen, die z. B. aus medizinischen Gründe ein regelmäßiges Training brauchen sowie einen Bereich für die „sanfte Entspannung zu zweit“ mit Whirlpool, Sauna, Dampfsauna und sanfter Musik. Last but not least bietet eine Physiotherapeutin Massagen an. Des weiteren gibt es einen Gemeinschaftsraum für Vorträge, Meditationen etc. Ein Wohlfühlangebot, dass man in einem Ort wie Kalamáki nicht zwingend erwartet, das aber dem Vernehmen zufolge sehr gut angenommen wird.
Notieren Sie sich ihre Web-Adresse: http://www.kalamaki.de. Sie können sich natürlich auch mal eben auch direkt von hier aus reinklicken (kommen Sie aber bitte wieder zurück *g). Man kann bei ihnen auch alles mögliche andere buchen, wie Ausflüge nach Santoríni oder ganz in der Nähe Ausritte auf der „Horsefarm Melanoúri“ in Pitsídia.
Sonstiges
Es gibt in Kalamáki auch einen Briefkasten, der zweimal wöchentlich geleert wird, die nächste offizielle Post gibt es in Mátala oder in Timbáki. Kartentelefone gibt es in Kalamáki ebenfalls.
Öffentliche Verkehrsmittel
Derzeit gibt es keine Busverbindung nach Kalamáki. Den nächsten Bus erreicht man an der Durchgangsstraße Mátala-Festós. Zwar ist angeblich jeweils für die kommende Saison eine Busverbindung bis hier ins Dorf geplant, ich würde mich aber nicht darauf verlassen.