Kalýves liegt am östlichen Ausgang der Soúda-Bucht an der Nordküste zwischen Chaniá und Réthymnon.
Wer aus Richtung Chaniá kommt, biege vor dem türkischen Fort Izzedine links Richtung Kalámi und Kalýves von der „New Road“ ab.
Auch am Ortsende findet sich noch eine Möglichkeit, die „New Road“ zu verlassen. Wer aus Richtung Réthymnon kommt, darf inzwischen ebenfalls hier (endlich) legal abbiegen.
Kalýves will und muss ich ein paar mehr Zeilen widmen, denn mir kam es in der jüngeren Vergangenheit so vor, dass ich ihm Unrecht getan habe. Genau gesagt, habe ich ihm in der Momentaufnahme überhaupt kein Unrecht getan, der Ort war so laut und unerträglich, wie es mir ein schlafloser Aufenthalt dort in die Feder diktierte. Und nun liegt die Betonung auf „war“, denn inzwischen gehört Kalýves zu meinen persönlichen Lieblingsorten auf Kreta!!! Und deshalb nutze ich diesen Platz, öffentliche Abbitte zu leisten und viele neue Infos unter die Leute zu bringen.
Der Ort ist inzwischen zwar immer noch nicht perfekt touristisch infrastrukturisiert, aber schon ganz gut auf dem Wege dazu. Immer noch verhindern die vernünftigen Einheimischen zum Glück, dass es überhand nimmt. Die Hauptstraße ist nach wie vor sehr belebt und deswegen auch oft verstopft, es gibt alles Nötige und auch manches Unnötige zu kaufen, der Lärm aber hat nachgelassen. Der Besitzer von „Thamiris“ an der Hauptstraße hat sich meine damalige Kritik tatsächlich zu Herzen genommen (ja, da bin ich im positiven Sinne offensichtlich wirklich schuld, wie er mir erzählt hat) und hat in seine zur Straße gelegenen Zimmer ebenso Doppelfenster wie Klimaanlage eingebaut. Und siehe da, die „Gnade der Taubheit“ ist nicht mehr nötig! Also: „Thamiris“ ist wieder eine sehr gute Adresse zum Wohnen.
Telefon 28250-31637 und 28250-31207, Fax 28250-31170, Mobil 69735-64831, E-Mail thamiris@otenet.gr.
Meine Lieblingsadresse war jahrelang das „Haus Karoline“: Man geht bzw. fährt die Hauptstraße Richtung Réthymnon, biegt aber hinter der Brücke nicht rechts ab, sondern fährt immer geradeaus den Berg hinauf. Das Haus liegt links unterhalb der Straße (ausgeschildert). Leider verstarb Gisela, die treusorgende deutsche Wirtin des Hauses im Winter 2001/2002 ebenso überraschend wie auch tragisch. Ihr griechischer Mann Nikos war auch nicht mehr der Jüngste und hat sich inzwischen zurückgezogen. Geführt wird das Haus jetzt von einem netten englischen Paar, Janet und Brian. Nach wie vor sehr empfehlenswert.
Telefon 28250-31703, Fax 28250-32482, Mobil 69727-50535, E-Mail karoline@otenet.gr.
Wer nicht unbedingt in Kalýves selbst wohnen will, sondern „bereit“ ist, ins Umland auszuweichen, für den gibt es hier noch einen weiteren „absoluten“ Tipp:
Fährt man Kalýves aus Richtung Almyrída (siehe auch Kalýves/Ausflug), so liegt etwa ein knapper Kilometer vor Almyrída praktisch am Strand das Haus „Kastro Kera“ von Adriána und Vassílis Androulákis (Telefon 28250-31918 oder 28250-31471). Wie der Name „Kastro“ schon sagt, das Haus sieht fast wie eine kleine Burg aus (im „Turm“ befindet sich das Treppenhaus). Alle Appartements haben Kochgelegenheit, Kühlschrank, Bad und Balkon.
Neben dem schönen Haus und dem ebenso schönen Sandstrand sind besonders die überaus freundlichen Wirtsleute zu erwähnen. Beide sprechen recht gut deutsch, „Familienanschluss“ ist also gewährleistet, falls gewünscht. Und der exzellente Wein, den Vassilis selbst keltert, ist mehr als einen Schwips wert!
Einkaufen und Essen gehen kann man zu Fuß im benachbarten Almyrída , falls man nicht sowieso von den Wirtsleuten zum Essen eingeladen werden sollte. Kommt alles vor.
Hier ein Link zu ihrer Webseite: Kastro Kera
Das alte Kafenio von Stefanos am Dorfplatz wich einer neuen Einrichtung, die wegen ihrer furchtbaren Leuchtreklamen auch vielen Dorfbewohnern übel aufstieß. Und man war mit den Protesten erfolgreich, der ganze Platz wurde ziemlich neu gestaltet. Man sitzt hier wieder sehr schön im Kafenío/Café „Jeroplátanos“, welches jetzt wieder ein bisschen weniger schrill aussieht. Nebenan kann man im „Afroditi“ Billard spielen.
Apotheken
Zwei an der Dorfstraße in der Nähe der Brücke.
Autovermietungen
Mehrere an der Hauptstraße.
Baden
Der Ortsstrand ist recht belebt mit allen infrastrukturistischen Einrichtungen, die man so braucht. Übrigens ist die Durchfahrt zum Fischerhafen hinter dem letzten Teil des Strandes für Autos verboten, es scheint aber absolut niemanden zu interessieren. Die „Strandpromenade“ im Ort selbst ist ein mehr oder minder unattraktiver Fahrweg parallel der Durchgangs-/Dorfstraßem mit günstiger Parkmöglichkeit. Es gibt da überhaupt keinen Strand, allerdings westlich des Ortes wieder bis hin zu meinem Lieblingsplatz „Kiani Akti“!
Banken
Die „Agrotiki Trapeza“ direkt bei der Brücke über den Fluss, Geldwechsel (auch Schecks) auch bei allen „Tourist Offices“. Für Euro-Touristen nicht mehr notwendig und ein Geldautomat ist natürlich auch vorhanden.
Buchhandlungen
In der Nähe der Post: „Argyro Vlamakis“.
Richtung Réthymnon im „Einkaufszentrum“ rechts der Hauptstraße kurz vor dem Ortsausgang: „Papyrus“ von Judith Brillaki (eine Deutsche).
Einkaufen
Ein großer Supermarkt am Ortsausgang Richtung Chaniá, ein kleinerer an der Hauptstraße ein Stück westlich des zentralen Platzes (Tipp: an der Uferpromenade parken und legal den Hintereingang benutzen). In der Nähe des Platzes auch ein Metzger, ein Bäcker, Reisebüros und was man sonst so brauchen kann (wie z. B. eine leckere Gyros-Bude).
Ein origineller kleiner Laden ist „Monastiraki“ von Josch Krauss-Feiler (unweit der Haupdurchgangsstraße ein kleines Stück die Straße Richtung Vámos hinein auf der rechten Seite): Josch bietet hier ein breites Spektrum von Mineralien und Fossilien, Kleidung, Büchern bis hin zu Olivenholzprdukten wie handgefertigte Kerzenleuchter oder auch kleinere Möbelstücke. Ansonsten vermittelt Josch nach wie vor Mietautos, auch wenn er kein eigenes Büro mehr unterhält (Telefon 28250-31086).
Essen und Trinken
Direkt am Dorfplatz bei der Kirche das traditionsreiche Lokal „Zorbas“. Gegenüber (mit einer Terrasse zum Meer, man sitzt also ruhiger) das „Akrogiali“. Weiter westlich an der Uferpromenade das „Mythos“ (ebenfalls mit einer Terrasse zum Meer). Das Lokal wird besonders für seine exzellenten Vorspeisen gelobt.
Zwischen Dorfplatz und Brücke (Richtung Réthymnon) ab der Durchgangsstraße: „Koumandros“ (neben „Thamiris Suites“, vor dem Haus ein schöner alter Maulbeerbaum) mit frischem Fisch. Direkt an der Brücke rechts die gemütliche kleine Taverne „Potamos“.
Eine Empfehlung von Marianne Appel: An der Schulstraße rauf, rechts gleich hinter der Brücke gibt es seit wenigen Jahren eine kleine Freiluft-Taverne (nur abends geöffnet) namens „Aylogyros“. Die junge Wirtin Maria bietet eine kleine, aber feine Speisekarte im grünen Umfeld eines Vorhofs. Köstliche Souvlaki und anderes vom Holzkohlegrill. Ein gutes Zeichen ist auch, dass viele Einheimische das Lokal frequentieren.
Ebenso bei Einheimischen sehr beliebt ist das „Problito“ an der parallel zur Hauptstraße verlaufenden Uferpromenade. Das Essen ist gut, die Preise sind angemessen und die Bedienung ist freundlich (Tipp von Joachim Borchard).
Hinter dem Badestrand zwischen Ortskern und Fischerhafen gibt es ebenfalls mehrere Tavernen (ich fand z. B. das „Mistrali“ und das „Medusa“ sehr empfehlenswert).
Allerbeste Empfehlung meiner Meinung nach: „Kyani Akti (Blue Beach)“ der Familie Vlamákis am Westende der Bucht (außerhalb des Ortes).
An der alten Straße nach Chaniá biegt man kurz vor dem Fort Izzedine an einer kleinen unscheinbaren Abzweigung nach rechts ein (seit einigen Jahren gibt es auch eine Ausschilderung). Folgt man der schmalen Straße rechts vorbei an der großen relativ neuen Anlage „Kyani Beach“ geradeaus bis zum Meer, erreicht man die Taverne.
Ich habe hier an meinem allerersten Morgen auf Kreta meinen allerersten kretischen Wein während meines allerersten kretischen Sonnenaufgangs genossen und mich bei dieser Gelegenheit in die Insel verliebt (außer diesem Platz kannte ich allerdings noch nichts anderes!).
Seither hat sich das Lokal nur unwesentlich verändert, und wenn in Richtung auf Verbesserung, soweit das überhaupt möglich war (allerdings wurde die Terrasse 2004 vollkommen umgebaut, ist voll verglast und hat ein festes Dach. Das ist nicht mehr so urig-gemütlich wie früher, ist aber bei stärkerem Wind recht angenehm und erlaubt auch die Bewirtschaftung im Winter). Mittags kommen viele Einheimische zum Baden, Essen und Trinken an den von Chaniá aus nach Osten gesehenen ersten vernünftigen Sandstrand (ein hier das Meer erreichender eiskalter Süßwasserfluss verschönt ihn zusätzlich). Über diesen Fluss gibt es seit wenigen Jahren eine stabile Brücke, die Kinder gerne nutzen, um in den Fluss hinunter zu springen.
Auch abends (allerdings war das 2011 etwas anders – die Einheimischen haben offensichtlich weniger Geld auszugeben) ist die große Terrasse in der Regel durch Einheimische gut gefüllt, das spricht für die Qualität des Tavernenangebotes: Die Karte ist nicht sehr umfangreich, aber alles, was es gibt, ist einfach erstklassig! Ich habe in über 30 Jahren hier schon einige hundert Mal gegessen und bin nicht einmal enttäuscht worden! Vater Ilias hat vor Jahren die Leitung des Restaurants seinem Sohn Nikos übergeben, den ich schon als kleines Kind kannte. Inzwischen ist der selbst mehrfacher Vater, und nach wie vor ist dies ein reiner Familienbetrieb. Und auch diese „Enkel“ lassen mich grüßen, wenn sich mal ein Gast „outet“, mich zu kennen. Ich kenne da also nun schon die dritte Generation.
Ilias ist leider 2005 gestorben. Ich mochte seine freundliche, aber dabei doch nie plump vertrauliche Art sehr. Wir waren nie so „dicke Freunde“, wie man das mit manchen Kretern schon nach einem Abend sein kann (Sie wissen, wie ich es meine), aber er war das, was ich einen „feinen Mann“ nennen möchte. Wenn wir uns sahen, leuchtete sein Gesicht und er kam mir strahlend entgegen.
Und als ich 2005 relativ kurz nach seinem Tod mit einigen Freunden dort war, machte jemand aus der Familie Ilias‘ Witwe auf meine Anwesenheit aufmerksam. Sie stand sofort auf und kam zu unserem Tisch. Ich hatte es zum Glück bemerkt und ging ihr entgegen. Mir fehlten dann aber einfach die Worte, mein Beileid auszudrücken, wir standen nur einen Moment da und drückten uns beide Hände. Und ich wusste sofort, sie hatte mich verstanden.
Unbedingt mal die wechselnden Fischfilets mit Skordaliá (Knoblauchsauce) probieren. Und den hauseigenen Wein!
Für den „kleineren“ oder schnellen Hunger: Eine „Psistaria“ (hier ein „Schnellimbiss“) an der Hauptstraße gegenüber dem „Mythos“ bzw. dem kleineren Inka-Supermarkt in Dorfplatznähe. Sehr preiswert, aber auch sehr lecker.
Post
An der Dorfstraße, einige hundert Meter vom Dorfplatz aus Richtung Chaniá (geöffnet 7.30-14 Uhr).
Spezial: Der „Koúmos“
Oberhalb von Kalýves hat der örtliche Bauunternehmer sich selbst (?) ein kleines Denkmal gesetzt. Auf steilem Zufahrtsweg erreicht man „O Koúmos“ (den oder das „Iglu“). Das dortige Café ist recht gemütlich, total urig, verwinkelt und völlig auf antik getrimmt, halb moderne und halb antike Statuetten. Alles ist aus kleinen Steinen gebaut oder damit geschmückt (incl. der Toilette), so dass man durchaus einen Eindruck davon bekommt, wie die Hirten früher gelebt haben (auch wenn deren Toiletten sicher primitiver waren, falls überhaupt vorhanden).
Des Weiteren beherbergt das Gelände einen lebenden Vogel Strauß, einen sprechenden „Nervensägenvogel“ (ich kenne die Rasse nicht), ein paar Hühner und einen Esel. Jedenfalls sollte man den „Koúmos“ mal gesehen haben! Er ist einen Besuch wert.
Man fährt unweit des Ortsausgangs Richtung Soúda in der Nähe des großen Supermarktes den Berg hoch.
Taxistand
am Dorfplatz
Telefon
OTE direkt hinter der Brücke rechts (vom Dorfplatz aus gesehen), hier auch ein Kartentelefon, weitere Kartentelefone am Dorfplatz und am Ortsausgang Richtung Chaniá.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Busse zwischen Chaniá und Réthymnon halten oberhalb des Dorfes an der „New Road“, die Busse von Chaniá nach Vámos und Gavalochóri (und zurück) fahren allerdings durch das Dorf selbst.