Megalopotamós (Fluss und Palmenstrand)

PicturesOG/Preveli 3_vk.jpgAuf der neuen Straße von Agía Galíni nach Réthymnon von Süden kommend, biegt man ca. 7 Kilometer hinter Spíli links Richtung Plakiás ab (von Norden kommend ist es umgekehrt. Hinter dem Dorf Koxare führt die Straße durch die Schlucht „Kourtaliótiko Farángi“, in der der Megalopótamos unweit des Kirchleins des des Ágios Nikólaos entspringt. Der Weg ist derzeit von der Straße aus nicht mehr ausgeschildert, man erkennt die Stelle aber an dem kleinen Mäuerchen links der Straße, wo man aus- und hinuntersteigen sollte. Es ist wirklich ein herrliches Fleckchen Erde!

In Asómatos geht es am Ortseingang links hinein (nach Plakiás beschildert), einen Kilometer später biegt man dann wieder links zum Kloster Préveli ab. Die Straße ist bis zum Kloster komplett asphaltiert. Man erreicht nach einer Weile (wieder) den Fluss und passiert kurz vor dem alten und verlassenen Kloster Préveli eine alte Brücke (die übrigens nicht venezianisch ist, wie fast überall zu lesen ist, sondern erst im 19. Jahrhundert erbaut wurde) über denselben, neben dieser gibt es eine moderne flache Betonbrücke.

PicturesOG/wn_preveli.jpgNachdem die Straße wieder etwas angestiegen ist und sich rechts um den Berg herum gewunden hat, trifft man auf den links ausgeschilderten, inzwischen bis vorne auf die Klippe befahrbaren Weg, von dessen Ende man zum Baden hinuntersteigen kann.

Der Parkplatz am Ende des Weges ist inzwischen sogar asphaltiert, was nun eigentlich nicht wirklich nötig gewesen wäre. Am Parkplatz werden Obstsäfte und andere Getränke verkauft. Der Weg hinunter in die Bucht ist nicht zu verfehlen.

Ich schrieb in der letzten Auflage meines Reiseführers (1996), dass die Bucht leider durch das undisziplinierte Verhalten vieler Besucher ein richtiges Dreckloch geworden sei, es sei vermutlich „fünf nach zwölf“, was den Erhalt dieses landschaftlich herrlichen Platzes betrifft, wenn seitens des Staates nicht restriktive Maßnahmen ergriffen würden, wie sie ja auch in Vái entsprechenden Erfolg hatten. Ich bin zwar wie die meisten anderen Menschen auch sehr gegen solche restriktive Maßnahmen, aber es gibt Plätze, Momente und Situationen, wo es offensichtlich ohne sie nicht mehr geht. Es gibt leider zu viele Menschen auf dieser Erde, die sich gerne ihre persönliche Freiheit nehmen, denen aber die Freiheit und das Wohlergehen anderer Menschen völlig gleichgültig ist.

PicturesOG/prevel5.jpgNun, es hat vor einiger Zeit solche Maßnahmen gegeben, und ich wiederhole mich, wenn ich schreibe: Zum Glück!!! Das Übernachten in der Bucht wurde (wie in Vái) strikt verboten und wird streng kontrolliert. Diese Notbremse der Behörden hat offensichtlich Früchte getragen, denn ist alles wieder sauber und schön. Und es kommen hier nun auch auffällig viele Griechen zum Baden.
Auf dem Felsen direkt am Eingang der Bucht steht groß mit Farbe gepinselt: „Keep Preveli clean!“. Nur Stavros, der Betreiber der Lokalität (Barba Jorgos Natursteinhüttchen ist einem festen Haus gewichen, er selbst lange gestorben) ist aber – wie es scheint – des Englischen nicht immer mächtig: hinter seinem Haus lag die einzige größere Müllansammlung der ganzen Bucht. Vermutlich ist das aber nicht immer so!

Der Strand bietet jetzt auch Sonnenschirme und Liegen, die vermietet werden, ist so also touristifizierter als vorher, es hat ihm nichts geschadet. Wildcamper und -kacker (sorry!) gibt es hier nicht mehr (oder fast nicht mehr).


Letzten Meldungen zufolge sind im Sommer 2009 an einigen Stränden Kretas Sonnenschirme und Strandliegen verboten, so auch hier am Strand des Megalopotamós (Préveli). Die Polizei soll die Einhaltung dieses Verbots stichprobenartig kontrollieren. Unter diesen Umständen wird es wohl auch mit dem wilden Campen schwierig werden.


PicturesOG/Preveli_vk.jpgEine andere Möglichkeit, zu dieser Bucht zu kommen, bietet die kleine Betonbrücke neben der oben erwähnten venezianischen Brücke. Man überquert hier den Fluss und folgt auf einem relativ mäßigen Fahrweg eine Weile dem Fluss am anderen Ufer. Dann verlässt der Weg den Fluss nach links und führt ein Stück bergauf. An der nächsten Weggabelung geht es links hinauf nach Keramés und Drímiskos, rechts hinunter zu den Tavernen am „Palm Beach“ (die auch Zimmer vermieten) und damit auch nach Préveli. Vom „Palm Beach“ aus klettert man (bzw. wandert man inzwischen) rechts über die Landzunge (der Fußweg ist inzwischen nämlich entschärft worden, dank hölzerner Stufen und eines Geländers hält sich nunmehr das Kletterabenteuer sehr in Grenzen) oder man lässt sich mit dem Pendelboot gegen Gebühr „um die Ecke“ fahren (jede Viertelstunde).

Öffentliche Verkehrsmittel
Das neue Kloster Préveli verkehrt zwei Mal täglich ein Linienbus von und nach Réthymnon. Man kann sich problemlos an der oben erwähnten Zufahrt zum Parkplatz absetzen lassen oder den Bus bei der Rückfahrt auf freier Strecke stoppen. Abfahrt vom Kloster um 11.00 bzw. 17.00 Uhr.