Der hübsche und durchaus frequentierte Badeort liegt an der Südküste zwischen Chóra Sfakíon und Spíli. Man biegt entweder in Asómatos oder weiter westlich zwischen Mýrthios und Marioú von der Straße hinunter zum Meer ab (jeweils auch ausgeschildert).
Die Bucht von Plakiás gilt nicht ohne Grund als eine der schönsten Buchten der Insel überhaupt: fast kreisrund, fast reiner Sandstrand, und dahinter steigen zuerst sanft, dann steil die Berge hinauf, ein tolles Hintergrundpanorama zum Baden, wie man es im Norden so eigentlich nirgendwo erleben kann.
Bis vor einigen Jahren war Plakiás auch einmal ein „Geheimtipp“, ein kleines Dorf an eben diesem herrlichen Strand, touristisch noch ohne großartige Infrastruktur, hier trafen sich die Rucksäckler, die „Kenner“ waren.
Aber mit jedem Tipp wurde es natürlich immer weniger „geheim“ und so sind diese Zeiten schon lange vorbei. Die Bewohner des ursprünglich kleinen Dorfes haben erkannt, was läuft, und stampf(t)en Plakiás resolut und konsequent aus dem Boden.
Aus den ursprünglich zwei Tavernen sind inzwischen weit mehr als zwanzig geworden, Hotels gibt es mehrere, zum Glück ist das Umland geräumig genug, das Wachstum aufzunehmen, ohne Platzangst zu verbreiten (wie z. B. in Mátala). Leider stehen wie überall, wo ein Ende des Booms nicht abzusehen ist, einige dieser hässlichen halbfertigen Betonskelette in der Gegend herum.
Trotzdem ist es ein Ort, der den Besuch immer noch und immer wieder unbedingt lohnt, eine große Zahl von Stammgästen zeugt davon. Störend wie an vielen anderen Südküstenorten kann hier nur der manchmal bis öfters heftig blasende Wind werden (Zitat von Irmgard: „Ich glaube, hier bläst er noch heftiger als anderswo!“), aber man kann ja nicht alles haben.
Wer übrigens am liebsten nahe dran an Plakiás, aber nicht „mitten drin“ sein will, dem sei das kleine Bergdorf Mýrthios oberhalb von Plakiás empfohlen.
Bei dieser Gelegenheit: Vielen Dank an meinen „Gewährsmann“ vor Ort, Uli Schmidt, der mich immer wieder mit „updates“ zu Plakiás unterstützt, damit hier alles möglichst aktuell bleibt.
Ärztliche Versorgung
Das Health Center in Spíli ist mit dem Auto in weniger als einer halben Stunde erreicht. In Plakiás selbst ist nur in der Saison die Arztpraxis hinter dem Hotel „Lamon“ neben der Apotheke einige Stunden am Tag besetzt. Schwierigere Fälle werden vom Arzt allerdings schnell nach Spíli oder Réthymnon weiter verwiesen. Bei kleineren Wehwehchen kann auch die Apotheke nebenan helfen.
Baden
Der Ort liegt wie erwähnt direkt am etwa 2 Kilometer langen Sand-Kiesel-Strand, der nach Osten immer sandiger wird. An diesem Strand gibt es natürlich die notwendigen Infrastrukturen wie Sonnenschirme, Liegen, Süßwasserduschen und einfache Umkleidekabinen.
Nach Westen führt eine etwa 2 Kilometer lange Straße zum „Souda-Strand“, an dem man einen netten und ruhigen Tag verbringen kann. Es gibt dort auch eine recht gemütliche Taverne.
Klettert man dann weiter westlich über einen Felsen, erreicht man eine weitere vollkommen abgeschiedene Bucht mit zwei recht steinigen Stränden (Ruhe und Abgeschiedenheit sind garantiert).
Von Plakiás nach Osten läuft man links um den großen Berg herum durch die Olivenhaine, um nach ca. 40 Minuten den Strand von Damnóni zu erreichen, der übrigens bereits von der Zufahrtsstraße nach Plakiás ausgeschildert ist. Der „Ort“ Damnóni besteht aus einigen Tavernen und mehreren Hotels, darunter auch eine riesige Hapimag-Anlage (zehn mal so viele Häuser wie der übrige „Ort“).
Früher tolerierten die Besitzer der Tavernen das wilde Zelten, da es ihnen natürlich auch Kundschaft brachte. Bei den Tavernen gibt es auch mehrere Süßwasserduschen am Strand. Auch die Tavernen vermieten z. T. Zimmer. Vermutlich werden aber die Hoteliers inzwischen zu verhindern wissen, dass hier wild gecampt wird, denn es könnte ja ihre Gäste stören …
An der Hapimag-Anlage werden Wassersportarten aller Art, vom Surfen und Tauchen über Bananaboat und Wasserski bis hin zum Paragliden angeboten.
Wer den Zufahrtsweg nach Damnóni weitergeht oder -fährt, erreicht nach etwa einem weiteren Kilometer eine andere Bucht, in der vorwiegend FKK angesagt ist (wie allerdings in vielen der anderen kleineren Buchten auch). Dieser Strand wird übrigens von den Einheimischen „Pig Beach“ genannt, wegen der vielen „Pigs“, die dort nackig baden. Im Sommer gibt es hier auch Liegen und Sonnenschirme.
Direkt nebenan liegt der idyllische „One Rock Beach“ (hier liegt ein einzelner Fels im Wasser). Ein wunderbarer kleiner Strand mit feinem Kies – windgeschützt, aber kaum Schatten. In der schmalen Felswand, die den „Pig Beach“ und den „One Rock Beach“ voneinander trennt, gibt es knapp unter der Wasseroberfläche eine Höhle, durch die man problem- und gefahrlos hindurchtauchen kann. Am „One Rock Beach“ macht es auch einen Heidenspaß, von den Felswänden aus 3 – 5 Meter Höhe ins Wasser zu springen.
Banken / Geld
Es gibt inzwischen in Plakiás drei funktionierende Geldautomaten.
Einkaufen
Es gibt im Ort diverse Supermärkte: Der größte befindet sich am Ortseingang mit einem angehängten (mittlerweile etwas teurerem) Obst- und Gemüsehändler. Daneben der Bäcker, dessen Brot man aber auch in jedem der Supermärkte kaufen kann.
Zwei weitere Supermärkte liegen ebenfalls an der Hauptstraße: Der „Plakias-Market“ mit der preiswertesten (aus Deutschland importierten) Milch, daneben ein ziemlich neu eröffneter mit ebenfalls großem Obst- und Gemüseangebot (durchweg preiswerter).
Rund um den Hügel gibt es noch drei weitere kleinere Supermärkte. Für Käse und Fleisch empfiehlt sich der Laden zwischen der Taverne „Kri-Kri“ und dem „Noufaro/Joe’s Bar“.
Für den nichtkulinarischen Bedarf ist natürlich in Form mehrerer Souvenir- und Kunsthandwerksläden ebenso gesorgt.
Essen und Trinken
Sehr alt und zu Recht beliebt ist „Christos“, die letzte Taverne am Miniaturhafen. Leider häufig ebenfalls sehr voll.
Im Ortsinneren sehr empfehlenswert „Manoussos“ mit frischem Lamm und Geflügel vom offenen Grill. Der Wirt setzt sich gerne mal mit seiner Plastikflasche voll Raki zu den Gästen und redet und redet und redet … bis die Flasche leer und alle Gäste voll sind.
Noch weiter westlich hinter dem Hafen „um die Ecke“ ein ebenfalls beliebtes Lokal: „Sunset“. Hier weht der Wind gerne noch ein wenig stärker als anderswo, aber man behilft sich mit Schutzwänden. Gutes Essen und freundliche Bedienung.
Irmgards Lieblingslokal hingegen ist das „Lysseos“ an der Uferstraße unterhalb der Brücke. Wirt Lukas und seine Frau bieten gute Küche zu zivilen Preisen.
Ein noch recht neues Lokal, das auch sehr gerne von Griechen frequentiert wird, ist das „Sifis“ neben „Joe’s Bar“ (eigentlich „Noufaro“ – s. u.). Sifis ist einer der „Ureinwohner“ von Plakiás und kocht ausgezeichnet.
Sehr lecker ist man auch im „Tabernaki“ in der kleinen Straße, die neben „Sifis“ von der Uferpromenade abzweigt.
Zwischen „Lysseos“ und „Noufaro“ bietet das „Kri-Kri“ leckere Pizza aus dem Steinofen.
Ein Tipp, den fast niemand von alleine findet: Das „Kastro“, ein kleiner Familienbetrieb. Vom Dorf aus zunächst Richtung Jugendherberge und dann den Weg weiter Richtung Mýrthios nehmen. Nach etwa 200 Metern an einer Kreuzung rechts, noch einmal 200 Meter über den Hügel, dann ist man da.
Eine neue Strandbar bietet gute Qualität zu nicht ganz adäquaten Preisen.
Nichtsdestotrotz sei jedem Plakiás-Besucher empfohlen, mindestens je ein Essen in einer der drei Tavernen von Mýrthios einzuplanen, denn diese toppen jede Taverne von Plakiás.
Leihbibliothek
Plakias besitzt seit einem Jahr die vermutlich südlichste Leihbibliothek Europas. Untergebracht ist diese in einer Gartenlaube auf dem Grundstück neben der Jugendherberge auf dem Weg zur „Old Mill“ und wird von einigen englischen Ruheständlern, die Plakiás oder Mýrthios zu ihrem Alterswohnsitz erkoren haben, ehrenamtlich betreut. Sie verfügt mittlerweile über an die 5.000 Bücher (1/4 davon in deutscher Sprache), die kostenlos von jedermann ausgeliehen werden können.
Nachtleben
Neben der in allen solchen Orten gleichen Abendunterhaltung des Flanierens, Sitzens, Essen und Trinkens bieten zwei interessante Empfehlungen von Uli: „Joe’s Bar“ (richtiger Name eigentlich „Noufaro“) und daneben im ersten Stock die Bar „Ostraco“.
„Joe’s Bar“ hat die preiswerteren Getränke, während das „Ostraco“ einen Balkon mit einem Superblick über die Bucht bietet.
Als „dritte Kraft“ hat sich das „Smerna“ etabliert – etwa 100 Meter westlich des „Ostraco“.
Post
Der alte Postkiosk in Plakiás wurde inzwischen verschrottet. Es gibt eine richtige Postfiliale, die allerdings nur im Sommer geöffnet ist, hinter dem Hotel „Lamon“.
Tauchen
Es gibt in Plakiás drei Tauchschulen.
Den „Phoenix Dive Club“ (Tel. 93203-36525 – Fax 28320-31206), das „Kalypso Diving Center“ (Tel. 28320-31296 – Fax 28320-31210) und „Dive2gether“ (Tel. 28320-32313 – Fax 28320-32151).
Telefon
Ein öffentliches Telefon gibt es in Marias Souvenirladen, aber natürlich im Ort inzwischen auch die üblichen Kartentelefone.
Unterkunft/Hotels
B-Kat.: „Lamon“; 23 Zimmer/46 Betten; Tel. 28320-31318 und 28320-31279; April – Oktober.
C-Kat.: „Alianthos“ – Achtung: Es gibt auch noch ein „Neos Alianthos“ (B-Kat. und teurer) -; 18 Zi./35 B.; Tel. 28320-31280 und 28320-31227; März – November.
C-Kat.: „Lyvikon“; 13 Zi./27 B.; Tel. 28320-31216; April – September.
C-Kat.: „Plakias Bay“; 27 Zi./51 B.; Tel. 28320-31215; April – Oktober.
Außerdem reichlich Privatzimmer im Ort, z.B. in der oben schon genannten Taverne „Christos“, im „Skinos“ der Familie Katsagarakis (zwei Häuser mit Appartements, Tel. 28320-31737), im „Ippokambos“ (auf dem Weg zur Jugendherberge) oder im „Thetis“, welches etwas teurer ist, aber einen traumhaft schönen Garten hat.
Auskunft über andere Zimmervermietungen bekommt man im Reisebüro „Monza Travel“, das wie überall in solchen Orten auch als Touristeninformation fungiert.
Jugendherberge
Die neue Jugendherberge (die alte war doch etwas in die Jahre gekommen) liegt hinter dem Ort in einem Olivenhain am Ufer des Kotsifos-Baches. Sie gehört Fredericos (der auch die Taverne „Platía“ in Mýrthios betreibt) und wird derzeit von einem Engländer geführt. Sie liegt sehr ruhig und romantisch fernab von jedem Autoverkehr. Gepflegt und sauber. Neu in 2006: Es gibt einen DSL-Internetanschluss und ein öffentliches WLAN, das man mit dem eigenen Laptop für 1,50 Euro/Tag nutzen kann.
Es sind nur ca. 5 Fußminuten bis zum Strand. Die JH ist rund um die Uhr geöffnet (es gibt keine Sperrstunde), verfügt natürlich über heiße Duschen, Bücher, Spiele und vieles mehr. Ein Ort der Ruhe im quirligen Plakiás, andererseits wird hier natürlich auch gerne mal abgefeiert. Sehr zu empfehlen für alle Jungen und Junggebliebenen! Ein Jugendherbergsausweis ist ebenso wie in den anderen kretischen JHs nicht erforderlich.
Es gibt auch keinerlei Alterbeschränkung, so findet man in der Nebensaison auch durchaus vier Generationen und ein Dutzend Nationalitäten unter einem Dach.
In der Jugendherberge liegen Schwimmflossen, Schnorchel oder auch Wasserbälle aus, die man ohne weitere Nachfrage ausleihen kann (aber auch zurückbringen sollte).
Camping Apollónia
Der Campingplatz rechts am Ortseingang (vor dem Hotel Alianthos) ist gepflegt und bietet viel natürlichen Schatten unter Bäumen. Er ist nicht mehr so vergammelt und nicht mehr so billig wie der alte, es gibt ordentliche Sanitäranlagen, warmes Wasser, Swimmingpool, Basketballfeld, Bar, Laden, Bügelraum, Essraum, Spielplatz, Kindertoiletten und -bad. Sehr zu empfehlen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Busverbindungen nach:
– Agía Galíni (2x täglich mit Umsteigen).
– Chóra Sfakíon (1x täglich fährt der Bus von Réthymnon weiter).
– Préveli (2x täglich).
– Réthymnon (4x täglich.
Die Busse halten bzw. fahren direkt vor dem Hotel „Livykon“ ab, hier ist auch der aktuelle Fahrplan ausgehängt, Tickets gibt es im Bus.
Was diese Busverbindungen angeht, so ändern sie sich „mindestens 4 x pro Jahr“. In der Hochsaison gab es sogar bis zu 6 Busse täglich nach Réthymnon, während im Frühjahr nur 2 unterwegs waren (einer früh morgens und einer mittags, diese Busse transportieren auch die Schulkinder). Eine wirklich regelmäßige Anbindung darf man nur zwischen Mai und September erwarten.
Sonstiges
Informationen bei „Monza Travel“ (in der Pension „Lamon“). Organisiert auch Autos oder Ausflüge. Ebenso „Anso Travel“ nahe der Brücke.
Internet-Café z. B. im „Ostraco“.