Sfinári
Das Dorf Sfinári liegt an der äußersten Westküste. Man erreicht es von Kastélli bzw. Falássarna aus über eine schmale Asphaltstraße, die sich kurvenreich oben am Fels über dem Meer entlang schlängelt. Der Blick hinunter ist atemberaubend, der Fahrer sollte sich allerdings eher der Straße widmen.
Ich hatte hier einmal eine Begegnung der „dritten Art“: uns begegnete einmal ein Schäfer, der im Auto saß und ständig leise hupend als Muttertier (auf der Straße) vor seine Herde herfuhr, damit diese ihm auch brav folgte (und da hält man tatsächlich doch die Karikaturen von Kóstas Mitrópoulos für übertrieben, die ähnliche Situationen zeigen!).
Mehrfach führen Schotterwege hinunter zu Badebuchten, aber ebenso häufig habe ich Fahrzeuge gesehen, die sich dort bei der Rückkehr nach oben mangels Allradantrieb festgefahren hatten. Also nur mit Bedacht und dem richtigen Fahrzeug dort hinunterfahren!
Dann aber senkt sich die Straße wieder zum Meer hinunter und man erreicht Sfinári, ein nettes Dörfchen, dessen einziger Nachteil es ist, dass es sozusagen völlig am verlängerten Rückgrat Kretas liegt. Wer Ruhe sucht und damit leben kann, dass hier alles etwas langsamer geht, und dass die örtlichen Einkaufsmöglichkeiten nicht jeden verwöhnten Wunsch erfüllen können, der ist hier für eine gewisse Zeit sicher gut aufgehoben.
Im Dorf gibt es einige wenige „Rent Rooms“ bzw. Hotels und ein oder zwei Tavernen an der Durchgangsstraße. Rechts hinunter ist dann der Weg zum „Sfinári Beach“ ausgeschildert. Folgt man diesem, kann man sich eigentlich zuerst nicht vorstellen, dass da etwas Interessantes oder gar Schönes auf einen wartet, rechts und links stehen Gewächshäuser und man vermutet zuerst nicht zu Unrecht, in einem vollkommen und ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Gebiet gelandet zu sein. Und der Strand, den man dann erreicht, ist zudem grobkieselig und nicht besonders anheimelnd. Die Anfahrt ist wirklich alles andere als reizvoll, doch am Ende des Weges folgt eine kleine Überraschung: Hier liegen (derzeit) drei Tavernen, die alle die Möglichkeit des „wilden“, aber erlaubten Campens bieten. Hier kann man sich als Camper durchaus eine Zeit lang aufhalten.
Hinter „Captain Fidías“ und „Dhiliná“ kann man im kühlen Schatten großer Eukalyptusbäume umsonst zelten und findet sogar einfache, aber saubere sanitäre Einrichtungen vor. Es versteht sich von selbst, daß die Besitzer der Tavernen und des Geländes (auch der Parkplätze) erwarten, daß der Besucher ausschließlich bei ihnen isst. Und das dürfte ja wohl auch das Mindeste sein. Optisch unterscheiden sich die beiden Lokale an der Farbe der Tischdecken. Hier rot, dort blau. Also nicht aus Versehen an den falschen Tisch weiterrücken …
Das dritte Lokal „Iliovasílema“ („Sunset“) liegt diesbetreffend am ungünstigsten, erstens stehen Gewächshäuser drumherum, zweitens ist der natürliche Schatten dort mäßig bis nicht vorhanden.
Ich habe selbst dort noch nicht gecampt, aber bei allen drei Tavernen geparkt und überall qualitativ und preislich keine großen Unterschiede entdeckt. Wer das anders in Erinnerung hat, soll einfach mal mailen.
Das hat jetzt Thomas Moosmayr getan, ich gebe es ungekürzt weiter: „Auf manchen Karten bereits eingezeichnet! Es handelt sich jedoch um eine „Neppfalle“!!! Free Camping nur, wenn man auch in der Taverne isst und das kann teuer werden! Traf ein deutsches Pärchen mit Wohnmobil, die für 2 Personen und ein normal griechisches Essen (kein Fisch!) und jeweils 2 Getränke EUR 43,- abgelegt haben… Wurde auch im Ort von einem alten Griechen, der deutsch sprach, darauf hingewiesen -> Zitat: „Banditos““.
Obwohl auch der Fußweg zum Strand vom „oberen“ Dorf aus nur bedingt reizvoll erscheint, er dauert nicht lange (gute 10 Minuten). Wer also ein Zimmer sucht, kann sich auch im Dorf selbst einquartieren. Wer aber sein Zelt oder ähnliches dabei hat, dem wird es unten schon gefallen, auch für ein paar Tage länger. Und die Kiesel am Strand sind auch zu ertragen, da es (selbstverständlich) auch hier entsprechende Liegen gibt.
Öffentliche Verkehrsmittel
Morgens fährt ein Bus (der Schulbus) nach Kastélli Kissámou, nachmittags kommt er wieder zurück.