Ärztliche Versorgung

Zwar sieht eine Landarztpraxis auf Kreta oft nicht so aus, wie das der Mitteleuropäer gewohnt ist. Ausstattung und Hygiene lassen durchaus manchmal Misstrauen aufkommen. Tatsächlich aber ist die medizinische Versorgung auf Kreta völlig gewährleistet. Sehr viele Ärzte haben im Ausland studiert, das verringert auch Verständigungsschwierigkeiten.

Wenn ärztliche Behandlung erforderlich wird, sollte man sich die lokale Dienststelle des IKA (der griechischen Gesundheitsorganisation) oder an einen IKA-Vertragsarzt wenden. Dort ist lediglich die Europäische Krankenversicherungskarte vorzulegen, dann ist die Behandlung kostenfrei.

Wenn man einen Arzt konsultiert, der nicht IKA-Vertragsarzt ist, müssen zunächst die Kosten vom Patienten getragen werden. Unbedingt sollte man eine Quittung verlangen (Griechisch: apódhixi) und sich diese dann vom IKA oder der deutschen Krankenkasse erstatten lassen.

Stellt der Arzt ein Rezept über benötigte Medikamente aus, kann man dieses innerhalb von fünf Tagen in einer Vertragsapotheke des IKA einlösen (Selbstbeteiligung/Zuzahlung 25%). Für die Erstattung durch den IKA – falls in einer Nicht-Vertragsapotheke eingelöst – benötigt man Rezept und Quittung (!) der Apotheke!

Bei Bedarf stellt der Arzt eine Einweisungsbescheinigung in ein IKA-Vertragskrankenhaus aus. Bei besonderen Notfällen wird man auch ohne diese Bescheinigung im Krankenhaus stationär behandelt, sollte aber dort unbedingt darauf hinweisen, dass man gegenüber dem IKA anspruchsberechtigt ist. Außerdem sollte noch vor der Entlassung die zuständige Stelle des IKA informiert werden.

Wird man in ein Krankenhaus aufgenommen, das nicht IKA-Vertragspartner ist, sollte man auch dort auf die Anspruchsberechtigung gegenüber dem IKA hinweisen. Das Krankenhaus klärt dann mit dem IKA ab, ob der Fall dringlich ist. Wenn ja, erstattet der IKA die Quittung des Krankenhauses (jedenfalls den nach der griechischen Gebührenordnung gültigen Betrag).

Apotheken geben in Griechenland übrigens sehr viel mehr Medikamente ohne Rezept aus als in Deutschland – falls man keinen Arzt findet, kann oft der Apotheker bei leichteren Erkrankungen helfen. Es ist nicht einmal ein Problem, auch Antibiotika ohne Rezept zu bekommen! Ansonsten siehe auch Reiseapotheke.

Wenn es allerdings mal ganz hart kommt, ist die sofortige Rückreise doch das Beste (z. B. per ADAC-Rückholdienst o.ä.).