Margarítes

Margarítes ist zwar nicht das einzige Töpferdorf Kretas, aber wohl das berühmteste. Die Straße nach Margarítes zweigt ca. 2 Kilometer westlich von Pérama von der alten Straße Iráklion-Réthymnon ab. Von dieser Abzweigung sind es noch etwa 5 Kilometer.

Margarítes ist ein schmuckes Dörfchen, leidet aber wie viele andere auch sehr unter der Abwanderung der Bevölkerung in die Städte. Die Töpferei ist auch nicht mehr so einträglich wie früher, da die tönerne Ware in den meisten kretischen Haushalten durch das modernere, billigere und hygienischere (?) Plastikgeschirr ersetzt wird. So gibt es nur noch sehr wenige Töpfereien im Dorf, die nach traditionellen Methoden arbeiten (der durch viele Reiseführer bekannteste Töpfer des Dorfes, Manólis, lebt und arbeitet aber immer noch, wenn ich nicht irre). Die klassischen Werkstätten produzieren nach wie vor große Aufbewahrungstöpfe namens „Pithoi“, wie man sie auch in antiken Ausgrabungen gefunden hat, diese werden von zwei Personen gleichzeitig hergestellt, der eine dreht unten die Töpferscheibe, der andere arbeitet „im Stockwerk darüber“ am Topf.
Für kleinere reicht eine Person: Vasen, kleine verzierte Tonkrüge, Öllämpchen und das eine oder andere Produkt zur Belustigung werden für den Tourismusmarkt getöpfert, denn man hat sich auch hier auf die Touristen eingestellt, die individuell oder in Rundfahrtbussen ins Dorf kommen.
Auch ein paar jüngere Töpfer aus dem Ausland ließen sich im Dorf nieder, und wandelten die traditionellen Formen ab oder verfeinerten sie. Auf jeden Fall findet man im Dorf das eine oder andere schöne Mitbringsel und das natürlich viel preiswerter als in den Touristenläden anderswo.

Sehenswert außer den Töpferstuben und den großen Brennöfen, die nach dem Füllen zugemauert werden (das Brenngut wird dann darin 6 bis 7 Stunden bei maximaler Hitze geschmort), sind einige der zahlreichen Kirchen und Kirchlein des Ortes: Kurz vor dem Dorfplatz die Kirche des Ágios Ioánnis Pródromos (Johannes des Täufers) mit mehreren gut erhaltenen Fresken im Gewölbe.
Etwa 100 Meter rechts oberhalb des Dorfplatzes eine weitere Kirche inmitten einiger Trümmerreste, wegen derer vermutet wird, sie könne einmal Teil eines Klosters gewesen sein. Sie bietet als Besonderheit übrigens eine gemauerte Wand, die das Allerheiligste wie eine Ikonostase vom übrigen Kirchenraum abschirmt.
Und folgt man der Straße weiter bis aus dem Ort hinaus, so liegt etwa 100 Meter weiter links im Grünen eine Kirche, dem Ágios Geórgios (St. Georg) geweiht. Auch hier sind gut erhaltene Fresken zu sehen.

Öffentliche Verkehrsmittel

2 x täglich Busverbindung mit Réthymnon.