Die beiden Klöster liegen an der Südküste unweit von Plakiás. Man erreicht sie, indem man ca. 7 Kilometer nödlich von Spíli beim Dorf Koxaré abbiegt, durch die Kourtaliótiko-Schlucht fährt und in Asómatos links abbiegt.
Das alte Kloster Préveli
Das alte Kloster liegt direkt am Fluss Megalopotamós und hieß früher auch „Moní Méga Potámou“ („Kloster des Großen Flusses“) Es ist heute verlassen und teilweise verfallen, doch nicht nur der Quelle im Inneren wegen ist es interessant hindurchzugehen.
Hinter dem alten Kloster steigt die Straße wieder an, nach wenigen Kilometern erreicht man
Das neue Kloster Préveli
Das Kloster war neben Arkádi das wohl bekannteste Widerstandsnest gegen die fremden Herren aller Zeiten. Es diente während des 2. Weltkrieges als Zwischenunterkunft für englische Soldaten, die auf der Flucht vor den Deutschen hier darauf warteten, von U-Booten evakuiert zu werden.
Wie in fast allen kretischen Klöstern leben heute nicht mehr viele Mönche hier. Aber einer von ihnen zeigt dem Besucher sicher gerne die wichtigste Reliquie des Klosters, den Splitter vom Kreuz Christi in der Kirche, der in ein prächtiges Kreuz eingearbeitet wurde und angeblich Augenleiden heilt.
Um diese Reliquie rankt sich eine berühmte Geschichte: Die deutschen Besatzer sollen während des zweiten Weltkriegs den Splitter aus dem Kreuz Christi gestohlen haben. Es nützte ihnen allerding wenig, da das wundersame Stückchen Holz seine Übermacht über die seinerzeit moderne Technik bewies. Die Motoren des Flugzeugs, mit dem es außer Landes gebracht werden sollte, weigerten sich hartnäckig, anzuspringen … Erst als sich die Reliquie reumütig zurückgebracht wieder im Kloster befand, funktionierten diese und andere Motoren wieder.
Am 14. September, dem „Tag des Heiligen Kreuzes“, findet hier eine große kirchliche Feier statt, zu der viele Bewohner aus der weiteren Umgebung anreisen (man achte an diesem Tag bitte besonders auf „ordentliche Kleidung“ und nehme Rücksicht auf das Fastengebot der Strenggläubigen).
Das Kloster ist täglich von 9.00 – 19.00 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt ca. 2 Euro. Vor dem Kloster gibt es auch ein Kiosk mit Erfrischungsgetränken etc.
Im rechten Teil des Klostergeländes liegen die Unterkünfte der Mönche, auf der hinteren Stirnseite die Wohnung des Abtes und andere offizielle Räume. In Klostermitte die zweischiffige Kirche (erbaut erstmals 1836) mit jeweils einer prächtigen Ikonostase, am hinteren Mittelpfeiler wird das berühmte Kreuz mit dem Splitter des Kreuzes Christi aufbewahrt. An den zentralen Mittelpfeiler der Kirche schmiegt sich eine reich verzierte Kanzel, zu der eine schmale Wendeltreppe hinaufführt. An den Längsseiten der Kirche das Gestühl der Mönche, rechts deutlich hervorgehoben der Stuhl des Abtes.
In der Klosterkirche finden regelmäßig auch öffentliche Gottesdienste statt, worauf schon allein die fest installierten Mikrophone hinweisen.
Unter der Kirche befindet sich das kleine Klostermuseum, in dem alte Ikonen, Messgewänder, Weihrauch- und Wassergefäße, reich verzierte Kreuze und Evangelarien, aber auch Waffen aus der Zeit des Widerstands gegen die Türken gezeigt werden.
Am Eingang des Museums kann man Ikonen und andere Devotionalien kaufen, darunter besonders kunstvoll und kompliziert geknüpfte Armbänder. Diese trugen die Mönche der Legende zufolge nachts um das Handgelenk, um ihren Schlaf und ihre Träume vor Dämonen zu schützen. Diese Knoten bilden viele Kreuze und angeblich stieg einmal ein Engel vom Himmel herab, um den Mönchen beizubringen, wie man diese Knoten knüpft. Da die Dämonen zu dusselig waren, diese Knoten zu lösen, war der vollkommene Schutz und Schönheitsschlaf gewährleistet. Die heute im Kloster verkauften Armbänder werden allerdings nicht hier hergestellt, sondern von außerhalb (Athos) geliefert. Ob sie da allerdings immer noch (für die Touristen) von Mönchen geknüpft werden, dessen bin ich mir nicht sicher.
Vor dem Museum ist noch ein alter Brunnen erwähnenswert, dessen (alt)griechische Inschrift „Niyon Anomimata mi monan oyin“ ein sog. Palindrom darstellt, man kann es auch von hinten nach vorne lesen. Ein alter orthodoxer Glaubensspruch, der so viel heißt wie: „Reinige deine Seele und nicht nur dein Äußeres“.
Öffentliche Verhehrsmittel
Zwei Mal am Tag kommt nun auch der Linienbus aus Rethymnon (seit die Straße asphaltiert ist), er fährt um 11.00 und um 17.00 Uhr hier wieder ab.