Festós (Ausgrabungen)

PicturesOG/festos1.jpgDie Ausgrabungen des Palastes von Festós liegen in der Messará-Ebene in Kretas zentralem Süden. Befährt man die Straße Iráklion – Agía Galíni zwischen Míres und Timbáki, taucht „auf einmal“ links ein Hügel auf (dies ist wirklich der erste und einzige Hügel links der Straße zwischen Míres und Timbáki!). Und auf diesem Hügel liegen die Ausgrabungen des Palastes von Festós.

Kaum hat man den Hügel passiert, ist auch schon links die Abbiegung nach Festós (und Mátala) ausgeschildert. Nach Überquerung einer Brücke geht es in Serpentinen den Hang hinauf. Oben angekommen findet man rechts einen großen Parkplatz vor – und links die Ausgrabungen von Festós.

PicturesOG/festos4.jpgSchräg gegenüber des Parkplatzes führt der Weg zu den Ausgrabungen hinüber. Hier sitzt fast immer (jedenfalls in der Saison) ein älterer Kreter, der Rohrblattflöten feilbietet. Damit ihn auch niemand übersieht, spielt er ständig darauf. Wie es scheint, macht sein Beispiel Schule: Zuhauf erstehen die Ankömmlinge seine Lärminstrumente und probieren sie natürlich auch gleich aus: Der Zug der Touristen entfernt sich unter misstönendem Gezirpe Richtung Ausgrabungen. Die ortsansässigen Zikaden haben darob vermutlich längst entsetzt das Weite gesucht und gefunden.

Am Ende des kurzen Fußweges zu den Ausgrabungen steht links ein Touristenpavillon, in dem man auch essen und übernachten kann. Voraus und etwas tiefer liegen die Ausgrabungen. Im Gegensatz zu den Ausgrabungen von Knossós wurde hier nicht rekonstruiert, sondern authentisch belassen, was ausgegraben wurde. Das mag zwar nicht so imposant aussehen wie dort, aber es vermittelt doch zumindest keinen falschen Eindruck.
Der Alte Palast wurde etwa 2000 v. Chr. erbaut und wie alle anderen etwa 300 Jahre später zerstört, doch bald wieder als Neuer Palast aufgebaut.
Vom Touristenpavillon aus durchquert man den Nordhof (1) mit jüngeren Bauten aus hellenistischer Zeit und wendet sich dann nach rechts die Treppe zum Westhof (2) hinunter. Rechts eine weitere breite Schautreppe (3), die wohl kultischen Zwecken diente. Weiter nach Süden liegen die Grundmauern des Alten Palastes. PicturesOG/festopla.jpgSich links wendend, betritt man dann das Gelände des Neuen Palastes durch den Magazintrakt (4) mit alten Vorratsräumen. Von hier aus nach Süden der Tempelbezirk, ganz an der Südwestecke der Ausgrabungen ein klassischer Tempel (5).
Zurück Richtung Nordwesten erreicht man über den zentralen Hof das Quartier des Fürsten (es gibt Deutungen, die meinen, hier sei der Palast des Minos-Bruders Radamánthys gewesen): Ein kleiner Altar an der Nordwestecke des Hofes (6), rechts daneben der Eingang zu den fürstlichen Gemächern (7). Nordöstlich davon die Ausgrabungen einer Pfeilerhalle, in der unter anderem der berühmte „Dískos von Festós“ gefunden wurde (heute im Archäologischen Museum in Iráklion zu besichtigen).
Und von da aus zurück nach Westen (Richtung Touristenpavillon) liegen (lagen) vermutlich königliche Gemächer (8) und ein kultisches Bassin (9).

Öffentliche Verkehrsmittel
Es gibt täglich sechs direkte Busverbindungen von Iráklion nach Festós (außerdem halten natürlich auch alle Busse nach Mátala und praktisch alle nach Agía Galíni).