Gouvernéto (Kloster)
Das Kloster liegt oberhalb der Nordküste auf der HalbinselAkrotíri.
Am Vorplatz des Klosters Agía Triáda biegt die inzwischen vollkommen asphaltierte Zufahrtsstraße zum Kloster Gouvernéto ab (zu Fuß etwa 45 Minuten).
Das Kloster Gouvernéto ist bekannt durch den Eremiten Johannes, der hier in der Nähe (genauer gesagt eher in der Nähe des verlassenen Klosters Katholikó) in einer Höhle lebte. Er starb auch hier, und zwar durch die Kugel (auf manchen Bildern auch durch einen Pfeil) eines Jägers, der den pflanzensammelnden Eremiten ob seiner Pelzkleidung für einen Bären hielt. Der Heilige Johannes kam (so wird erzählt) mit seinen Getreuen zuerst in Azogirés an, bevor er sich entschloss, hier im Norden als Eremit zu leben (und leider zu sterben).
Das Kloster liegt in völliger Einöde hoch oberhalb des Meeres. Es wirkt von außen wehrhaft wie eine kleine Festung. Für Besucher ist es täglich von 7.30-13 Uhr geöffnet. Auch in diesem Kloster wird am Eingang darum gebeten, es nur in geziemender Bekleidung zu betreten, für den Notfall hängen direkt hinter der äußeren Eingangstür ein paar Mönchskittel, die der nicht entsprechend Gekleidete überstreifen darf.
Durch den Innenhof geht man direkt auf die zentral gelegene Klosterkirche zu. Sie ist ganz interessant gebaut, was man aber nur bemerkt, wenn man von außen um sie herumgeht. Vorne eine rechteckige Vorkirche, dann ein kurzer schmalerer Gang und dahinter die Hauptkirche mit einer relativ hohen Innenkuppel. Die Fassade ist interessant verziert. Das Dach der rechteckigen Vorkirche ist innen originellerweise mit kleinen goldenen Sternchen geschmückt und will so den nächtlichen Himmel vorgaukeln. In der Vorkirche hängt unter anderem eine Ikone, die den Tod des Eremiten Johannes zeigt (s. o.). In der Hauptkirche findet man eine reich verzierte Ikonostase mit viel Blattgold vor.
Ein Gehilfe des Klosters (er sieht nicht wie ein Mönch aus) schließt dem Besucher gerne das kleine Klostermuseum auf, welches rechts hinten im Seitenflügel untergebracht ist. In diesem kleinen Raum sind alte Meßgewänder und Weihrauchgefäße zu sehen, in einer Vitrine auch alte griechische und fremde Geldscheine (darunter auch Reichsmark), alte Fotos von Widerstandskämpfern von 1821 gegen die Türken, sehr alte Ikonen (darunter die der Schutzheiligen des Klosters, der Panagía Glykofiloúsa, der „süß küssenden Muttergottes“), Handschriften und einige Orden und Auszeichnungen. Das Ganze wirkt ein wenig rührend. Eine kleiner Obulus wird erbeten, denn das Kloster ist arm. Man kann hier auch Postkarten und (natürlich imitierte) Ikonen erwerben, letztere preiswerter als in den größeren Orten.
Öffentliche Verkehrsmittel
keine.