Kriminalität

Gemessen an hiesigen Verhältnissen ist das Wort „Kriminalität“ auf Kreta immer noch fast ein Fremdwort. Diebstähle sind außerordentlich selten, und wenn, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß ein Nichtkreter seine Hände im Spiel hatte. Bedauerlicherweise ist gerade in Zentren des „Alternativtourismus“ die Diebstahlquote ungleich höher als anderswo. Das weiß auch die Polizei und misstraut deshalb Rucksackreisenden von vornherein, „schwarze Schafe“ machen Meinung.

Allerdings… wo gibt es eigentlich noch „richtige“ Zentren des „Rucksacktourismus“? Lentas? Paleochóra? Na ja, diese Zeit scheint doch ein wenig vorbei zu sein. Alle Nostalgiker sollten mich bitte jetzt nicht hauen, aber auch ich schlafe inzwischen nicht mehr am Strand wie früher.

Vorsicht ist angeblich auch vor einigen Vertretern der oben erwähnten ausländischen „Gastarbeiter“ auf Kreta geboten. Ich drücke das nur ungern so pauschal aus, weil das einfach nicht fair ist, aber es gibt auch hier manchmal nicht die besten Erfahrungen. Natürlich sind diese oft bitterarm und werden zudem von den Einheimischen weder sonderlich gut bezahlt noch behandelt. Das soll zwar nichts entschuldigen, erklärt es aber vielleicht schon… Auch hier muss ich mich etwas zurücknehmen, denn inzwischen sind beispielsweise die Albaner als gute und sorgfältige Handwerker auf Kreta sehr gefragt. Oft bestimmen sie nun die Preise, für die sie arbeiten (und das übrigens zu Recht).

Gewaltverbrechen sind auf Kreta sehr selten, auch die Blutrache, von der man ja insbesondere in der Sfakiá munkelt, findet, wenn überhaupt, nur noch sehr diskret statt. Man lasse sich da mal nicht von jenen (insbesondere schreibenden) Kollegen ängstigen, die behaupten, es sei immer noch gang und gäbe… Wenn einem sonst nichts einfällt, wird eben diese alte Mär wieder ausgegraben.
Ich kann nicht ausschließen, dass es so etwas noch gibt, aber der Reisende kriegt davon praktisch nichts mit! Allerdings liest man immer öfter in den letzten Jahren von sogar organisierter Drogenkriminalität, blutigen Auseinandersetzungen, mit denen wir Touristen aber bisher nichts zu tun haben, aber auch von Morden aus verschiedenen Beweggründen.

Bei dieser Gelegenheit: Die manchmal recht „blutrünstigen“ Krimis, die ich über Kreta  geschrieben habe, sind reine Fiktion, aber Anregungen finde ich in solchen Zeitungsberichten schon das eine oder andere Mal!!!

Wer in irgendeiner Form schlechte Erfahrungen macht, wende sich auf jeden Fall an die Polizei und vor allen Dingen bei Dokumentenverlust an ein heimisches Konsulat.