Paréa

Paréa – Was ist das?
Übersetzen wir es einmal wörtlich, so finden wir da Worte wie Freundeskreis, Gesellschaft oder Clique. Ich will mal versuchen, mich dem Begriff etwas anzunähern, so gut ich das als „außenstehender Deutscher“ überhaupt kann.

Eine Paréa ist z.B. eine Gesellschaft, die abends zusammen essen geht. Die Großfamilie, die Freunde und Nachbarn, alle zusammen, je mehr, desto besser (man geht als Grieche eben nicht gern allein essen), bezahlt wird natürlich nicht getrennt, sondern entweder von einem oder von mehreren, die locker zusammenschmeißen. Man ist fröhlich, laut und chaotisch und genießt das Beisammensein, ein immer noch wesentlicher Faktor in Griechenland.

Eine Paréa kann auch ein Freundeskreis sein, der abends gemeinsam „um die Häuser zieht“. Kumpels, StudentInnen, ein mehr oder weniger fester und intensiver Freundeskreis (oder auch Clique) eben.

Mit jemandem „Paréa zu machen“ kann aber auch durchaus in einem anderen Zusammenhang gemeint sein und verstanden werden: Man „leistet sich Gesellschaft“, wie und wo auch immer. Wenn ein feuriger junger Grieche einer hübschen jungen Dame dieses vorschlägt und das noch mit aneinander geriebenen ausgestreckten Zeigefinger unterstreicht, könnte er durchaus eindeutige Absichten haben, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Oder auch ganz allgemein: „Dhen káno paréa m’avton“ heißt ungefähr so viel wie „ich habe mit ihm keinen Umgang“.
Abschließend ein Zitat aus einem Lied von Lukianós Kilaidónis: „Chrónia tóra kánoume paréa, ki ímaste zevgári tairiastó …“ (wir sind jetzt schon Jahre zusammen und sind ein Pärchen, das gut zueinander passt).

Wie man sieht, das Wort ist nicht mit einem einzigen Begriff eindeutig zu übersetzen …