Reiseapotheke

An mitzunehmenden Medikamenten sei z.B. das eine oder andere Mittel gegen Magenverstimmung zu empfehlen. Nicht weil die Kreter so gefährlich kochen, sondern weil man sich den Magen sehr leicht „verkühlt“, das bedeutet, es ist einem furchtbar heiß und dann stürzt man ein großes Glas eiskalten Getränks hinunter. Da kriegt der Magen schon mal den Schüttelfrost.
Außerdem ist das Fahren mit den beliebten offenen und zugigen Jeeps sehr beliebt. Wer dann mit freiem Oberkörper durch die Gegend düst und sich des frischen Fahrtwindes freut, kann möglicherweise ein unangenehmes Wunder erleben (möglicherweise! Ich habe jedenfalls mal 5 Tage deswegen mit hohem Fieber flach gelegen).

Gegen Durchfall gibt es aber auch zwei kretische Hausmittel:
1. In ein großes Glas Kognak werden ein bis zwei Löffel griechisches Kaffeepulver eingerührt (kein Nescafé!) Der so entstandene Brei sieht genau so widerlich aus wie er schmeckt und sollte nach Möglichkeit mit einem Schluck vernichtet werden. Einen zweiten bringt man kaum über Herz und Lippen. Wirkt aber (etwa wie ein Korken).
2. Die „Light-Version“: Einen Löffel Zucker und einen Löffel Salz in ein Glas Wasser einrühren und trinken.
Die gesündeste Nahrung für den geschwächten Magen ist dann „rísi me lemóni“ (Reis mit Zitronensaft), der wie jede Medizin nicht unbedingt schmeckt.

Wer gedenkt, sich weit in die Wildnis vorzuwagen, sollte vielleicht doch an ein Schlangenserum denken. Angeblich gibt es zwar keine giftigen Schlangen auf Kreta, aber endgültig bewiesen ist das nicht. Darüberhinaus aber ist die Gefahr, von einer Schlange gebissen zu werden, mehr als gering, da diese mehr Angst vor Menschen haben als umgekehrt und sich rechtzeitig vom Acker machen. Skorpione habe ich übrigens in mehr als 35 Jahren erst einen winzigen getroffen, den man nicht ernst nehmen konnte. Ein Skorpionstich tut weh, ist aber nicht lebensbedrohend. Und darüber hinaus muss man ja nicht barfuß durch die Macchia wandern…

Ebenso ist ein steriles Verbandspäckchen im Gepäck nicht zu verachten. Antibiotika sind zwar in den größeren Orten ohne Probleme rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen, auf dem „platten Land“ könnte es aber schwierig sein. Wer regelmäßig spezielle Medikamente braucht, sollte sich sicherheitshalber damit ausreichend eindecken.