Route 6 – Von Górtys nach Lentas und von dort an der Südküste nach Westen über Kalí Liménes, Ágiofárango, Kloster Odigítrias und Vathý Iremía bis Sívas

Bei den Ausgrabungen von Górtys an der Hauptstraße zwischen Ágii Déka und Míres in der Messará-Ebene (siehe auch Fahrtroute 4) zweigt die Straße an die Südküste bei Léntas ab. Bevor die Straße in die Asteroússia Berge hinauf führt, passiert sie das kleine Dorf Plátanos, welches wegen zweier hier gefundener minoischer Rundgräber wenigstens ein klein wenig Bekanntheit erlangte. Die Ausgrabungsstätte ist im Dorf ausgeschildert. Am Ortsrand nimmt man die Straße nach Pómbia und ist dann gleich da. Die beiden hier ausgegrabenen Rundgräber stammen aus der Vorpalastzeit, zwischen 2600 und 2000 v.Chr. Die hier gefundenen Votivgaben u. ä. sind heute im Archäologischen Museum Iráklion, Saal I, zu sehen.

PicturesOG/Bei Lentas_vk.jpgGenug der Archäologie (vor allen Dingen, wenn man gerade aus Górtys kommt), jetzt zieht es den Reisenden vermutlich ans Meer, nach Léntas. Die Straße windet sich hinter dem Dorf Plátanos durch lauschige Olivenhaine, bis sie sich dann die kargen Hänge des Asteroússia-Gebirges hinauf schlängelt. Nur noch vereinzelt trifft man hier noch auf kleine frisch angelegte Olivenhaine. Von der Passhöhe aus bietet sich wie auch auf der gesamten Abfahrt hinunter ein herrlicher Blick auf das Libysche Meer. Besonders hübsch liegt abseits am Hang das Dorf Miamoú.
Nach weniger als 30 Kilometer Fahrt von Górtys erreicht man dann das Meer und Léntas.

Von Léntas im Süden am Meer entlang nach Kalí Liménes: Vorbei an der westlich gelegenen erwähnten Badebucht auf einer brauchbar befahrbaren Schotterstraße, die zumindest auf dem ersten Stück an jeder Abzweigung/Gabelung ausgeschildert ist. Immer mal wieder fährt man an kleinen und einsamen Tavernen vorbei, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand ausschließlich von ihnen lebt bzw. leben kann. Aber ich kenne auch anderswo viele Kreter und Griechen, die eine solche Taverne nur zum Spaß und um abends Gesellschaft zu haben betreiben.

An den beiden Abzweigungen hinter der Taverne „Lávris“ (=“Doppelaxt“) fehlt jegliche Ausschilderung, in beiden Fällen hält man sich rechts!
Zwischen Léntas und Kalí Liménes liegt noch das kleine Dorf Platiá Perámata. Wenn man den Berg hinunter kommt, liegt links der „Strand“ mit einigen Tavernen. Der weitere Weg nach Kalí Liménes ist hier leicht zu verfehlen, also Obacht: Man biegt ins Dorf kommend nicht links zum Strand ab, sondern rechts, und dann nach 100-150 Metern die erste Möglichkeit wieder links hinein (leicht zu übersehen, keine Ausschilderung, man hat im ersten Moment den Eindruck, es ginge hier nur in einen Hof hinein).
Hinter dem Dorf wieder drei nicht beschilderte Weggabelungen: Zuerst links halten, bei der zweiten Gabelung dann rechts (links geht es zum Strand), und bei der dritten Gabelung wieder links.
PicturesOG/Kali Limenes01_vk.jpgEtwa 9 Kilometer weiter erreicht man vorbei am Badestrand des Dorfes Kalí Liménes.

Um weiter Richtung Sívas zu fahren, lässt man den Fischerhafen mit den Tavernen links liegen und fährt „geradeaus“ an der Hafenpolizei vorbei nach Westen den Berg hoch. Diese Straße ist inzwischen komplett asphaltiert.

Etwa drei Kilometer vor dem Kloster Odigítrias zweigt links in spitzem Winkel ein Fahrweg ab, der in die „Schlucht der Eremiten“ Agiofárango führt. Eine Wanderung durch diese Schlucht ist dort beschrieben. Man verpasst diese Abzweigung leicht. Kurz dahinter (!) liegt auf der linken Seite ein Haus mit großen Schafspferchen, wenige hundert Meter weiter kreuzt die Straße als Furt ein im Sommer trockenes Flussbett. Wer also an diese Stelle kommt und in die Schlucht will, muss  umkehren!

Die genannten 3 Kilometer nach dieser unscheinbaren Abzweigung später erreicht man das Kloster Odigítrias.

PicturesOG/stille4.jpgHier zweigt wiederum ein Fahrweg ab, an dem ein handgemaltes Schild nach Vathý Iremía weist. Wenn man jetzt erstaunt auf die Straßenkarte schauen sollte, weil in dieser Richtung doch überhaupt kein Dorf eingezeichnet ist: das Schild ist wie gesagt nur handgemalt, und was sich dahinter verbirgt, erfährt man mit einem Mausklick: Vathý Iremía. Außerdem erreicht man über diesen Fahrweg auch die Kirche der Muttergottes bei Mártsalo.

Vom Kloster Odigítrias fährt man über das Dörfchen Lístaros zum ruhigen Dorf Sívas, etwa 4 Kilometer südlich von Festós entfernt. Leider hat es hier im August 2005 heftig gebrannt, so dass ein großer Teil der Vegetation vernichtet oder zumindest stark in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Ich hoffe, dass sich die Natur wie auch anderswo im Laufe der Jahre wieder erholt.

Von Sívas aus nimmt man nun entweder die ausgeschilderte Straße nach Festós und kann sich wieder in die Fahrtroute 4> einklinken, oder man bleibt noch ein bisschen in der Gegend, um sich Orte wie Mátala, Pitsídia, Kamilári, Kalamáki und den Strand von Komó anzusehen (und vermutlich irgendwo zu bleiben): Dann zur Fahrtroute 7.

Wer die umgekehrte Strecke von Sívas nach Kalí Liménes nehmen will, folge in Sívas am Dorfplatz der Ausschilderung zur „Villa Kunterbunt“, welche übrigens eine sehr nette und empfehlenswerte Bleibe darstellt (Telefon (28320-42649)!