Von Gabi
Im September 1995 machte ich erneut Urlaub auf Kreta in Ágios Nikólaos. Diesmal wohnte ich im Hotel „Domeniko“, einem kleinem Hotel näher zum Stadtzentrum, in einer ruhigen Nebenstraße mit Blick zum Fußballstadion. 100 Meter entfernt vom Hotel lag das Meer, wo es eine kleine Taverne mit einer ausgezeichneten Küche gab. Hier durfte man in die Töpfe schauen, was es zu essen gab.
Ein Ausflug führte in diesem Jahr in westliche Richtung. Ein Besuch des Klosters Arkádi ist unbedingt zu empfehlen, denn es spielt in der Geschichte der Insel Kreta eine wichtige Rolle.
Weiter ging die Fahrt nach Réthymnon mit seiner schönen Altstadt bis nach Chania. Die Zeit reichte leider nicht, um beide Städte ausgiebig zu durchlaufen und alles anzuschauen.
Außerdem spielte mir mein Fotoapparat einen Streich, der Verschluss öffnete sich nicht und ein ganzer Film war unbelichtet. Nicht nur deshalb werde ich sicher noch einmal nach Kreta reisen.
Ein Ausflug zur Lassithi-Hochebene und der Díkti-Höhle war sehr informativ. Leider sind nur noch ganz wenige Flügel der Mühlen mit Leinwand bespannt, sodass man schon suchen muss, um noch eine Mühle mit weißen Flügeln zu finden. Das Essen in der Taverne „Seli Ampelou“ schmeckt ausgezeichnet. Fleisch und auch die Kartoffeln werden im Backofen zubereitet.
Sehr früh am Morgen brachen wir zu einer Tagesfahrt mit einem Kreuzfahrtschiff zur Insel Santorini auf. Zur Begrüßung gab es Frühstück. Bis zur Ankunft vor Santorini konnte man sich an Deck sonnen. Gegen 11:00 Uhr kamen wir an und das Ausschiffen auf dem Meer begann. Wir mussten in kleine Boote umsteigen, die uns an Land brachten.
Mein Ausflug auf die Insel Santoríni begann in Athinios und führte in das Bergdorf Pýrgos. Bekannt ist dieses Dorf durch seine Glockentürme. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf das Meer.
Die Reiseführerin stürmte in Pýrgos die Stufen zu der Kirche mit den Glockentürmen hinauf, die Ausflügler im Sturmschritt hinterher. Das war mir in der Hitze entschieden zu stressig und so setzte ich mich in eine kleine Taverne, von wo aus der Ausblick genau so schön war.
Bei einem Frappe kam ich schnell mit den Besitzern ins Gespräch. Als die anderen wieder zurück kamen, wurde ich von allen in der Taverne herzlich verabschiedet. Die Reiseleiterin fragte mich, ach, sie kennen die Leute, sie waren schon mal hier? Ich antwortete, nein, ich habe sie gerade kennen gelernt! Bei allen schönen Aussichten und interessanten Geschichten, sollte man nicht den Kontakt zu den dort lebenden Menschen vergessen, denn diese Erlebnisse besitzen oft einen größeren Wiedererzählungswert, zumindest für mich!
Am Strand von Kamari hatten wir Zeit einiges anzusehen und in einer schönen Taverne Mittag zu essen. Dort bekam ich auch den beste Moussaka, den ich je in Griechenland gegessen habe. Ich brauchte einen großen Ouzo zur Verdauung, denn ich konnte erst aufhören, als ich alles aufgegessen hatte. Der Bus brachte uns dann nach Fíra, der Inselhauptstadt, die hoch über dem Meer liegt. Dort war es sehr voll und touristisch, da unser Schiff nicht das einzige mit Tagesausflüglern war. Sicher ist es viel schöner, durch die engen Gassen zu bummeln, wenn sie noch nicht so überfüllt sind.
Um zu den Booten zu kommen, die uns wieder an Bord unseres Schiffes brachten gab es drei Möglichkeiten:
1. die Stufen zu Fuß – nein
2. die Stufen auf dem Rücken eines Esels – nein
3. mit der Kabinen-Seilbahn – ja.
Wieder unten am Kai, wo die kleinen Boote lagen, die uns zurück auf das Schiff bringen sollten, reichte die Zeit noch für einen „Elliniko“. Eine kleine Taverne direkt neben der Seilbahn lag zur Hälfte im Felsen. Der Wirt servierte mir einen sehr starken griechischen Kaffee und versuchte mich zu überreden, meinen nächsten Urlaub auf Santorini zu verbringen – vielleicht später einmal!
Zurück ging es an Bord, wo es ein ausgiebiges Abendessen gab. Nach einer vierstündigen Fahrzeit war Kreta wieder in Sicht und ein schöner Ausflug zu Ende.
Von Gabi