Wenn die Dämmerung beginnt, spielt sich in jedem griechischen Ort dasselbe ab: Wie durch Zauberei belebt sich auf einmal die Hauptstraße oder die Hafenpromenade mit Menschen, die sauber bis chic gekleidet auf und ab flanieren, sich grüßen, sich ein paar Scherzworte zurufen oder aus der Distanz miteinander flirten.
Dieses „Auf-und-ab“ erklärt den Namen „Vólta“, der „Wendung“ bedeutet. Die Vólta ist das Forum des Sehens-und-Gesehen-Werdens, des Zurschaustellens neuer Kleidung und Freunde etc. Je nach Qualität der Straßenbeleuchtung endet das Ganze mit dem endgültigen Einbruch der Dunkelheit oder erst später, wenn man sich in den Restaurants und Tavernen niedergelassen hat oder schlicht wieder nach Hause geht.
Die Vólta ist weniger Unterhaltung als Faktor des sozialen Zusammenlebens. Man kann auch als Reisender sehr schön z. B. im alten Fischerhafen von Chaniá sitzen (nicht zu spät allerdings) und das Gewimmel auf der Promenade Aktí Koundouriótou beobachten.
