Die ursprünglichen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung sind auf Kreta vor allen Dingen in kleineren Orten und Dörfern alles andere als vielfältig. Die Lieblingsbeschäftigung der Einheimischen besteht aus dem abendlichen Spaziergang, der „Vólta“, dem Essen, Trinken, Sitzen und Schauen – und natürlich auf dem Dorf dem „Gléndi“, dem Dorffest, bzw. in den größeren Orten dem „Kéntro“, dem Lokal mit Live-Musik von Lýra und Laoúto.
Wohl vom griechischen Festland importiert sind die „Bousoúkia“, Nachtlokale (es geht erst gegen Mitternacht richtig los) mit Live-Musik, hier aber mit moderneren Ensembles. Wie der Name schon sagt, das Bousoúki fehlt nie. Diese Lokale verpflichten mehr oder weniger bekannte „Stars“, die eine Zeitlang hier gastieren. Ich habe bisher auf Kreta nur zwei davon besucht und kann den Besuch auch eigentlich nicht empfehlen. Es ist laut und vor allen Dingen wahnsinnig teuer. Die quasi obligatorische Flasche Whisky (ohne alles) kostet locker weit über 100 Euro.
In den letzten Jahren sind auf Kreta nicht nur des Tourismus wegen auch mitteleuropäisch anmutende Vergnügungsmöglichkeiten aus dem Boden geschossen (natürlich aber fast nur in den größeren Städten oder Touristikzentren): Diskotheken, Pubs, Bars und was der klangvollen Bezeichnungen mehr sind. Und bestand noch bis vor ein paar Jahren der größte Teil der Diskotheken am Strand aus ein wenig Holz und Bambus sowie ein paar deftigen Lautsprechern und Self-Service, so gibt es seit langer Zeit nicht nur in Mália oder Límin Chersonísou Etablissements, die gut und gerne auch am Ku-Damm stehen könnten.
Hier verkehren nicht nur Touristen, auch die einheimische Jugend trifft sich wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der günstigen Kontaktmöglichkeiten zu jüngeren Touristinnen gerne hier.
Wer ein wenig mehr Kultur sucht, findet sie in den Sommermonaten in den größeren Orten bei den dort angebotenen Theateraufführungen. Auch das Theater des kleinen Mannes, das Kino, ist weit verbreitet, hier kann man fast ausschließlich ausländische Filme mit griechischen Untertiteln sehen (wie ja auch im Fernsehen).
Es gibt sogar immer noch einige sehr wenige (!) Wanderkinos, die abends im Dorf vorfahren, eine Hauswand als Leinwand benutzen und ihre Bestuhlung in den Kafenía am Platze vorfinden.
Zu allem Überfluss gibt es auch noch ein paar Veranstaltungen speziell für Touristen: die „Cretan Nights“ sowie Schauhochzeiten u.a.
