Tsoútsouros

Der kleine Strandort Tsoútsouros liegt an der Südküste (um mir jetzt die genaue Beschreibung zu ersparen, wo genau: etwa auf dem gleichen Längengrad wie Iráklion. Wenn man also mit dem Finger auf der Landkarte von Iráklion genau gerade nach unten fährt …). Das letzte Stück der Zufahrt biegt in Káto Kastellianá ab.

12 Kilometer windet sich die inzwischen asphaltierte Straße zuerst hinauf und auf der anderen Seite in ebensolch atemberaubenden Kurven wieder hinunter. Durch den Asphalt und die fast verschwenderisch angebrachten stabilen Leitplanken an jeder auch nur halbwegs gefährlichen Stelle hat die Strecke aber praktisch jede Abenteuerlichkeit verloren. Sie führt durch eine wilde Landschaft mit wunderbarem Panoramablick. Ärgerlich sind einzig an der kargen und wilden Landschaft die auch hier mehrfach vorhandenen wilden Müllkippen.

Die kleine Kirche an der höchsten Stelle der Straße bietet nichts Außergewöhnliches außer der schönen Aussicht.

Auch Tsoútsouros hat einen neuen Hafen bekommen, der wie in Kastrí aber vermutlich nur gebaut wurde, weil EG-Gelder geflossen sind.
Der Dorf ist noch relativ ruhig, obwohl auch der andere Fahrweg unten am Meer entlang von und nach Keratókambos/Kastrí inzwischen durchgehend asphaltiert ist. Tsoútsouros ist wohl eher eine landwirtschaftlich orientierte Siedlung als ein richtiger Badeort, was man an auch hier gegenwärtigen Gewächshäusern unschwer erkennen kann.

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Trotzdem weist das Dorf schon alles auf, was für das Wohl des Fremden unerlässlich ist: Hotel, mehrere „Rent rooms“, Restaurants, Café-Bars und echte Kafenía, zwei Supermärkte, sowie einen langen kieseligen Badestrand mit superklarem Wasser, leider schattenlos. Es lässt sich hier durchaus gut eine Weile aushalten, auch wenn die Hitze groß ist, denn es weht oft ein frischer bis kräftiger Wind.

Vor einiger Zeit erreichte mich folgende Mail: „Hallo Klaus, Dein Online-Reiseführer war für unseren Kreta-Urlaub in Juni (wir wohnten in Mýrtos) eine tolle Hilfe. Was Deine Beschreibung für den Ort Tsoútsouros angeht, so mögen die Kennzeichnungen „relativ ruhig“ und „eher landwirtschaftlich orientiert“ vielleicht für die Tage unter der Woche gelten. Wir waren an einem Sonntag dort und trauten unseren Augen kaum. Am Strand und in den Tavernen wimmelte es nur so vor Ausflüglern, die freilich zu 99 Prozent Kreter gewesen sein dürften. In der westlichen Bucht wurde ein wirklich schmucker und weitgehend sandiger Strand (aufgeschüttet?) angelegt und die Rohbauten schießen wie Pilze aus dem Boden. Ich befürchte stark, dass der Ort auf kurz oder lang vom Pauschaltourismus eingeholt werden wird. Gruß und weiter so! Gerhard“
Vielen Dank im Namen aller Besucher dieser Seite für den Hinweis!